Der schlechteste Kick des Jahres?
Ein Footballer wartet mit einem schwierigen Fussballtrick auf. Doch der geht gründlich schief.
Als eines der schwierigsten Kabinettstückchen im Fussball überhaupt gilt er, der Rabona-Kick. Ganz besonders, wenn man ihn in vollem Lauf ausführt. Denn: Bei einem Rabona wird der Ball mit dem «falschen» Fuss gespielt, die Beine also überkreuzt, somit ist es möglich, eine Flanke von der linken Seite mit dem rechten Fuss zu spielen. Zudem ist der Überraschungseffekt für den Verteidiger gross.
1948 soll der Argentinier Ricardo Infante der erste Fussballer gewesen sein, der einen Rabona schlug. Inzwischen hat es der Trick ins Game «Fifa» geschafft – ist allerdings nur wenigen Spielern vorbehalten. Cristiano Ronaldo etwa.
Ganz selten wird der Rabona auch beim American Football ausgeführt. Dort kommt es gegen Spielende manchmal zur Situation eines sogenannten Onsidekicks: Eine Mannschaft, die mit mehr als einem Skore im Rückstand liegt, kann mit einem kurzen Kick von mehr als 10 Yards versuchen, sofort wieder in Ballbesitz zu gelangen. Indem ein Kicker den Rabona anwendet, kann er die gegnerischen Verteidiger überraschen und auf die falsche Seite locken.
An den eigenen Knöchel geschossen
Chris Boswell von den Pittsburgh Steelers versuchte sich am Sonntag am schwierigen Trick, als seiner Mannschaft im Derby gegen die Baltimore Ravens kurz vor Schluss ein Touchdown fehlte. Boswell hatte den Rabona einst im College-Football erfolgreich angewandt. Gelernt hatte er ihn von seinem Vater, einst Fussballer in Brasilien.
Doch diesmal ging der Football-Rabona schief. Und zwar richtig: Statt den Ball 10 Yards vorwärts zu kicken, schoss er ihn an seinen eigenen Knöchel. Gerade einmal ein paar Zentimeter weit kam er dadurch – und so war es ein illegaler Kick. Die Schiedsrichter bestraften Boswells Aktion, Pittsburgh verlor 14:21. Star-Quarterback Ben Roethlisberger konnte das Missgeschick an der Seitenlinie kaum fassen.
Chris Boswell und sein erfolgreicher Rabona am College. Video: Youtube.
Auf Häme brauchte der bedauernswerte Boswell nicht lange zu warten. «Der schlechteste Kick des Jahres», urteilte CBS, andere Medien titelten ähnlich. Und sogar der Reporter der offiziellen Website nfl.com mockierte sich über Boswell und schrieb zum Video: «Holt die Kinder vor den Laptop und geniesst zusammen ein Stück Geschichte. Mein Beileid an Chris Boswell, der besser dem Internet fern bleiben sollte. Für die nächsten zwölf Jahre.»
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