Klitschko-Bezwinger veräppelt alle
Nach dem positiven Kokain-Befund verkündete Tyson Fury mit markigen Worten seinen Rücktritt. Wenig später meldete er sich erneut.

Via Twitter erklärte Tyson Fury am Montagnachmittag offenbar seinen Rücktritt – in einem Nebensatz. Noch am selben Tag folgte jedoch sein nächster Eintrag: «Hahaha denkt ihr, dass ihr den GYPSYKING so leicht los werdet? Ich bin hier um zu bleiben.» Er habe nur zeigen wollen, wie leicht die Medien reinzulegen sind.
Zum vermeintlichen Abschied bewies Tyson Fury nochmals, dass er kein Mann der leisen Töne ist. Hauptsächlich schien er mitteilen zu wollen, dass der Boxsport «das Traurigste ist, von dem ich jemals ein Teil war, alles ein Haufen Scheisse».
Vor wenigen Tagen wurde der Schwergewichts-Boxweltmeister positiv auf Kokain getestet, worauf er auf Twitter sein Profilbild wechselte. Das neue Portrait zeigt ihn in einer Szene aus dem Mafiafilm «Scarface», wo er hinter einem Haufen Kokain posiert. Auch seinen Namen änderte er, angelehnt an die dortige Hauptfigur Tony Montana, in «TysonMontana».
Die Voluntary Anti-Doping Association (Vada) hatte in ihrer Nachricht an die Box-Weltverbände geschrieben: «Mr. Fury hat das Recht, umgehend die Analyse der B-Probe auf eigene Kosten anzufordern.» Im vergangenen November hatte Fury durch einen überraschenden Punktsieg den bisherigen Dominator Wladimir Klitschko als Weltmeister entthront. Dementsprechend entsetzt reagierte das Klitschko-Lager auf die Nachricht: «Wenn das so stimmt, passt das in das Gesamtbild, das man von Fury nach seinen Anfeindungen etwa gegen Homosexuelle hat. Er ist für mich der unwürdigste Schwergewichtsweltmeister, den ich persönlich kennen gelernt habe.»
Zunächst hätte der Rückkampf am 9. Juli stattfinden sollen, wegen einer Knöchelverletzung musste er dann jedoch absagen. Auch der zweite Termin (29. Oktober) wurde verschoben. Am 4. November soll Fury nun vor der britischen Anti-Doping-Agentur (Ukad) aussagen. Dort geht es zunächst um einen Dopingvorwurf aus dem Frühjahr 2015, der eine Einnahme des anabolen Steroids Nandrolon ergeben hatte. Fury bestreitet ein Vergehen vehement, aufgeklärt wurde der Fall bisher noch nicht.
Durch Furys längere Kampfpause und die Doping- und Kokain-Vorwürfe ist gut möglich, dass dem 28-Jährigen seine Weltmeistertitel aberkannt werden. Ausserdem droht ihm eine Sperre.
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