«Ich nehme seit Jahren Antidepressiva»
Lindsey Vonn lässt mit einem Eingeständnis den alpinen Skizirkus aufhorchen. Sie leidet unter Depressionen – nach wie vor ein Tabuthema im Spitzensport.

Im Interview mit dem «People»-Magazin hat Lindsey Vonn erstmals über Depressionen in ihrem Leben gesprochen. «Alles an meinem Leben erscheint allen anderen so perfekt. Aber ich muss kämpfen wie jeder andere auch», erklärte der US-Ski-Star und fügte ein Geständnis an: «Ich nehme seit Jahren Antidepressiva.»
Schon als sie 17 gewesen sei, habe sie an der Krankheit gelitten. Der Grund könnte die Trennung ihrer Eltern gewesen sein, meinte Vonn. «Wegen meiner Sturheit oder weil ich mich schämte zuzugeben, dass etwas gewaltig schieflief, habe ich nichts unternommen.» Stattdessen habe sie all ihre Emotionen ins Skifahren gesteckt, das für sie immer ein Ventil gewesen sei. «Ich heulte mich in den Schlaf, aber am nächsten Morgen stand ich auf dem Berg. Und dann fühlte ich mich gut.»
Nicht mehr aus dem Bett gekommen
Im Jahre 2008 habe es dann eine Phase gegeben, in der sie nicht mehr aus dem Bett gekommen sei und sich wie ein Zombie gefühlt habe. «Ich konnte nicht einmal mehr heulen.» Auf Anraten ihres ehemaligen Gatten Thomas liess sich Vonn noch im selben Jahr erstmals behandeln. Innerhalb eines Monats habe sich ihr Zustand geändert. «Das war verrückt. Ich hatte endlich wieder Freude am Ausgehen.» Inzwischen gehe es ihr deutlich besser. «Alle Teile meines Lebens passen endlich zueinander», sagte sie dem Magazin. «Ich akzeptiere, wer ich bin, und schaue nach vorn.»
Allerdings drängen sich bei der die Speed-Queen nachwievor Fragen auf. Ihre Darminfektion vor wenigen Wochen wurde nie richtig aufgeklärt. Und gerade der Sturz in der heutigen Abfahrt von Val d'Isère liess den Eindruck erwecken, dass sie leistungsmässig nicht in Bestform ist. Ihre Trennung von Ehemann und Manager Thomas, aber auch der Zwist mit dem amerikanischen Fiskus nagen offenbar am Nervenkostüm von Vonn, die nachwievor den Ehrgeiz hat, gegen die Männer anzutreten.
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