Sprachschüler in Manila erschossen
Seit über drei Monaten suchte die Kantonspolizei und die Familie eines 24-Jährigen auf den Philippinen nach dem jungen Brüttiseller. Wie sich nun herausgestellt hat, wurde er im September getötet.

Der junge Schweizer, der auf den Philippinen seit Mitte September vermisst wurde, ist tot. Das berichtet «Il Giornale del Ticino». Das Blatt beruft sich dabei auf die Seite auf dem sozialen Netzwerk Facebook, die seine Familie für die Suche nach dem 24-Jährigen eingerichtet hatte. «Wir sind sehr traurig. Leider hat uns heute Nachmittag die Nachricht erreicht, dass Alex am 22.9. in Manila erschossen wurde. Die genauen Umstände sind noch unklar», heisst es da.
Der Schweizer sei am 2. Januar 2012 tot aufgefunden worden, erklärte die Kantonspolizei Zürich heute Dienstag. Laut den Angaben der philippinischen Behörden sei er Opfer eines Tötungsdeliktes geworden.
Unterwegs und nie angekommen
Danni Härry, Sprecher der Familie des Opfers, sagte auf Anfrage: «Die Familie ist erschüttert, hatte sie doch bis zuletzt noch Hoffnung gehabt, ihren Sohn wiederzufinden.» Der Familie sei es ein Anliegen, allen Leuten, die in der Schweiz und auf den Philippinen bei der Suche geholfen haben, zu danken, erklärte Härry.
Der Brüttiseller hatte seit Anfang August in Quezon City nahe Manila eine Sprachschule für Englisch besucht. Seit über drei Monaten fehlte von ihm jede Spur. In der Nacht seines Verschwindens wollte er einen Freund von der Arbeit abholen, wie der Sprecher der Familie anlässlich einer Medienkonferenz im Dezember mitteilte. «Ich bin in einem weissen Auto mit Freunden – komme gleich», schrieb er in einer SMS an seinen Freund. Angekommen ist er nie.
Die Medienkonferenz war der Auftakt einer Kampagne, um die Fahndung nach dem vermissten Schweizer zu intensivieren. Gleichentags wurden in Manila und anderen Orten auf den Philippinen Plakate aufgehängt und Tausende Handzettel verteilt. Auch eine Website wurde aufgeschaltet. Zudem hat die Familie eine Belohnung von bis zu 200'000 Pesos (bis zu 4230 Franken) für Hinweise ausgesetzt.
Zusammenarbeit mit Schweizer Behörden
Die Schweiz hatte sich an der Suche nach dem jungen Mann beteiligt. «Der Vermisstenfall wird mit höchster Priorität behandelt», teilte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) im Dezember mit.
Die Botschaft in Manila sowie die Sektion Konsularischer Schutz in Bern stünden in «regelmässigem Kontakt mit der Familie des Betroffenen» und unterstützten diese. Seit dem Tag der Vermisstenmeldung tausche sich das EDA mit den lokalen Polizeibehörden aus, «ebenso mit dem Bundesamt für Polizei und den zuständigen kantonalen Strafverfolgungsbehörden, der Kantonspolizei Zürich».
Philippinisches Aussenministerium sagte Unterstützung zu
Des Weiteren wurde der Schweizer Polizeiattaché in Thailands Hauptstadt Bangkok eingeschaltet. Dieser solle als Verbindungsmann die Zusammenarbeit zwischen den philippinischen und den Schweizer Behörden unterstützen, während das Bundesamt für Polizei die Verbindung zu den ausländischen Partnerdiensten herstellt.
Auch auf Regierungsebene wurde die Schweiz aktiv: Der Botschafter in Manila sprach laut EDA beim philippinischen Aussenministerium vor. Dieses habe «seine Unterstützung zugesagt» und wolle gewährleisten, dass dem Fall «die gebührende Aufmerksamkeit zugeteilt wird».
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