
So hatte sich das der Vater von Natiniael Asefaw nicht vorgestellt, als er sich dazu entschloss, seine vier Kinder aus Äthiopien in die Schweiz zu schicken. Grund war nicht die wirtschaftliche Lage, sondern, dass seine Familie in Äthiopien nicht mehr sicher war. Vater Asefaw ist Eritreer, und das reichte, dass er unter Spionageverdacht geriet. Er und seine Frau, eine Äthiopierin, durften das Land nicht legal verlassen. Für die Kinder gab es eine Möglichkeit: Sie wurden im Pass eines Verwandten eingetragen. Natiniael und sein älterer Bruder flogen mit einem Onkel in die Schweiz. Hier stellten sie am 28. Juni 2008 einen Asylantrag, während der Onkel verschwand. Das Paradies war nur ein vermeintliches. Das merkte der damals 16-jährige Natiniael schnell. Er heisst eigentlich anders, seinen richtigen Namen will er in der Zeitung nicht preisgeben. Zu schwierig ist seine Situation, zu ausgeliefert fühlt er sich.
Staatenlos, arbeitslos, hoffnungslos
Seit Jahren sitzt Natiniael Asefaw in der Schweiz fest. Ohne Pass, ohne Aufenthaltsbewilligung, ohne Arbeit. Sein Fall zeigt, wie kafkaesk die Behörden in manchen Fällen handeln.