Vorstoss in ZürichStadt soll allen Obdachlosen eine Wohnung geben
Die AL möchte das Prinzip Housing First einführen. In Basel und Finnland habe man damit gute Erfahrungen gemacht.

Die Stadt Zürich soll allen Obdachlosen und Suchtkranken bedingungslos eine Wohngelegenheit zur Verfügung stellen. Dies fordern die AL-Gemeinderäte Willi Wottreng und David Garcia Nuñez in einem Vorstoss im Stadtparlament. Wegfallen soll in einem ersten Moment die Bedingung, eine Therapie in Angriff oder eine spezielle Betreuung in Anspruch zu nehmen, wie es heute der Fall sei. Das sei ein Hinderungsgrund, um Hilfe anzunehmen.
Housing First heisst dieses Prinzip, das bereits die Heilsarmee in Basel oder der finnische Staat anwenden. Damit seien gute Erfahrungen gesammelt worden, besagt eine Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz. Studienleiter Jörg Dittmann sagt dem «Regionaljournal» von SRF, dass es in Finnland infolgedessen praktisch keine Obdachlosigkeit mehr gebe.
«Obdachlose wollen das Angebot gar nicht»
Wottreng und Garcia Nuñez fordern nun vom Zürcher Stadtrat ein entsprechendes Pilotprojekt.
Die Bürgerlichen halten ein solches für unnötig. Gemäss SVP-Gemeinderat Samuel Balsiger gibt es in Zürich gar kein Problem mit Obdachlosigkeit. «Wer möchte, erhält von der Stadt oder Privaten bereits heute eine Wohngelegenheit. Die Obdachlosen schlafen freiwillig draussen und wollen gar kein Angebot vom Staat», sagt er.
Gemäss der Studie gibt es rund 120 Obdachlose in der Stadt Zürich.
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