Wegen VerkehrschaosStadt Zürich will Parkhaus beim Zoo bauen
Die bisherigen Parkplätze sollen in einem unterirdischen Parkhaus vor der Masoala-Halle gebündelt werden. Die Anzahl Plätze bleibt jedoch gleich.

Shuttlebusse, Zufahrtssperren, Niederflurtrams, teurere Parkplätze und ein Railaway-Angebot: All diese Massnahmen hat die Stadt in den vergangenen zwanzig Jahren eingeführt, um das Verkehrschaos beim Zoo zu bändigen – vergeblich. Jetzt sollen die Autos unter die Erde.
Trotz aller Bemühungen würden die Parkplätze an Spitzentagen heute immer noch nicht ausreichen, schreibt die Stadt in ihrem Verkehrskonzept Zoo, das am Mittwoch publiziert wurde.
An schönen Sonn- und Feiertagen kann die Besucherzahl im Zoo auf über 8000 Besucherinnen und Besucher steigen. Zwischen 45 und 65 Prozent davon reisen mit dem Auto an. Die Folgen davon sind Rückstaus, Parksuchverkehr und Parkieren auf Wiesen und im Wald. Viele Quartierbewohnende sind mittlerweile genervt.
Wolffs Vermächtnis
Das Verkehrskonzept ist gewissermassen das Vermächtnis des abtretenden Stadtrats Richard Wolff. 2018 hatten die Gemeinderäte Balz Bürgisser und Markus Knauss (beide Grüne) mit einem Postulat gefordert, der Stadtrat solle gemeinsam mit den Quartiervereinen und weiteren Betroffenen ein Konzept ausarbeiten. So solle der ÖV zum Zoo attraktiver gestaltet und die Quartierbevölkerung in der Umgebung des Zoos vor übermässigem motorisiertem Individualverkehr geschützt werden.
In der Folge liess das Tiefbauamt eine «umfassende Verkehrserhebung durchführen», wie es in der Mitteilung des Stadtrats heisst. In zwei Veranstaltungen konnten Betroffene 2021 ihre Wünsche und Sorgen anbringen.
Parkhaus vor der Masoala-Halle
Aus diesem Prozess sind insgesamt 36 Massnahmenfächer entstanden, die im Rahmen einer Studie geprüft wurden. Sie reichen von einem Kontingent der Besucherzahlen über die Verlängerung der Tramlinie bis hin zu neuen Buslinien. Davon sollen nun 23 Massnahmen in den kommenden 10 bis 15 Jahren umgesetzt werden. Darunter ist etwa auch die Seilbahn vom Bahnhof Stettbach zum Zoo, die momentan noch durch Gerichtsverfahren blockiert ist. Davon verspricht sich die Stadt, dass der ÖV-Anteil bei den Zoobesucherinnen und -besuchern deutlich erhöht werden kann.
Eine konkrete Massnahme, die wohl schon schneller umgesetzt werden kann, ist ein neues Parkhaus. Die bisherigen Parkplätze sollen in einem Parkhaus oder Parkdeck vor der Masoala-Halle gebündelt werden. Die Gesamtzahl der Parkplätze soll dabei aber gleichbleiben.
Ein Parkhaus würde es aber ermöglichen, die Belegung im städtischen Parkleitsystem zu erfassen. So könnten Besucherinnen und Besucher schon im Vorfeld einen Parkplatz reservieren. Das würde gemäss Stadtrat den Suchverkehr eindämmen und den Rückstau verringern. Zudem hätte der öffentliche Verkehr freie Bahn.
Die heute durch Parkplätze verstellten Flächen im Quartier sollen aufgehoben werden. Die Platanenallee zwischen Tramhaltestelle und Zooeingang, in der sich heute Auto an Auto reiht, könnte so als «attraktive Promenade» gestaltet werden.
Der Stadtrat beauftragt das Tiefbauamt nun, die konkrete Planung für das gesamte Verkehrskonzept zusammen mit dem Zoo Zürich zu beginnen.
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