Ende der Blockadewoche in ZürichStadtpolizei verhaftete insgesamt rund 200 Klimaaktivisten
Mit einem Grossaufgebot hat die Polizei am Freitag weitere Aktionen von Extinction Rebellion verhindert. Die Gruppe kritisiert den Einsatz.

Die Klimagruppe Extinction Rebellion wollte ihre Zürcher Aktionswoche am Freitag mit einem «Die In» auf dem Paradeplatz abschliessen. Bei dieser Protestform legen sich die Aktivistinnen auf den Boden und stellen sich tot.
Doch so weit kam es nicht. Die Stadtpolizei hat die auf 16 Uhr angekündigte Aktion mit einem Grossaufgebot verhindert. An allen Zugängen zum Paradeplatz standen Kastenwagen. Wer aussah, als könnte er zu Extinction Rebellion gehören, wurde kontrolliert.
Weil der Paradeplatz unzugänglich war, legten sich um etwa 16.30 Uhr rund ein Dutzend Aktivistinnen und Aktivisten bei der Kreuzung Limmatquai/Marktgasse auf das Trottoir. Um 17 Uhr löste die Polizei eine «kleinere Ausweichkundgebung» auf, die ebenfalls am Limmatquai stattfand. Der Verkehr lief stets ohne Unterbruch.
Polizei wollte Blockade verhindern
Insgesamt 27 Personen hat die Polizei am Freitag für «weitere Abklärungen» auf eine Wache gebracht. Einige verstiessen gegen bereits bestehende Wegweisungen. «Mit den gezielten Kontrollen und Wegweisungen hat die Stadtpolizei verhindert, dass es zu weiteren Blockaden und Störaktionen kommt», sagt Sprecher Pascal Siegenthaler. Extinction Rebellion verurteilt das Vorgehen der Polizei als übertrieben und willkürlich. Während der ganzen Woche habe die Polizei insgesamt etwa 200 Personen verhaftet.

Am Montag und Dienstag hatten die Klimademonstrierenden auf der Uraniastrasse den Verkehr jeweils für mehrere Stunden lahmgelegt. Die Stadtpolizei stellte den Aktivistinnen und Aktivisten ein Ultimatum und trug danach jene weg, die auf der Strasse verharrten.
Bürgerliche Politiker kritisierten, dass die Polizei zu wenig schnell und zu zögerlich eingegriffen habe. AL-Stadtrat Richard Wolff sagte gegenüber Tele Züri, dass er das Anliegen von Extinction Rebellion gut verstehe.
Ab Mittwoch hat die Stadtpolizei alle grösseren Aktionen der Aktivistinnen mit frühzeitigen Kontrollen unterbunden. Extinction Rebellion kündete am Freitag an, nach einer Pause «entschlossener, kreativer und störender zurückzukommen».
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