Stadtrat gegen Frauenquote
Die Winterthurer Grünliberalen verlangen eine «zeitlich befristete Frauenquote» von 40 Prozent für das obere Kader der Verwaltung. Der Stadtrat findet die Forderung übereilt, sieht aber Handlungsbedarf.

Der Winterthurer Stadtrat ist zum jetzigen Zeitpunkt gegen eine Frauenquote für das obere Kader in der Verwaltung. Er sei aber bereit, sich intensiver mit dieser Frage zu beschäftigen, heisst es in seiner Antwort zu einer schriftlichen Anfrage der Grünliberalen. Der Stadtrat sei sich bewusst, dass die Geschlechterverteilung im Kader unausgewogen sei, heisst es in der am Donnerstag vom «Landboten» publik gemachten Antwort (Artikel online nicht verfügbar).
Zum jetzigen Zeitpunkt eine Frauenquote einzuführen, wäre aber übereilt und vermutlich in einzelnen Bereichen nicht realistisch erreichbar. Der Stadtrat sieht aber gemäss Antwort Handlungsbedarf. Er will nun prüfen, ob «eine übergeordnete gesamtstädtische Zielsetzung für das Geschlechterverhältnis im Kader sowie differenzierte und erreichbare Ziele für Departemente und Bereiche» eingeführt werden sollen. Im Personalentwicklungskonzept, das 2013 und 2014 überarbeitet wird, soll das Thema prägnant einbezogen werden.
Die grünliberalen Gemeinderäte hatten in ihrer schriftlichen Anfrage eine «zeitlich befristete, generelle Frauenquote von 40 Prozent für das obere Kader» gefordert. Sie begründeten dies damit, dass im oberen Kader der Winterthurer Stadtverwaltung nur ein Drittel Frauen beschäftigt ist.
Frauenquote auch in anderen Städten ein Thema
Eine Frauenquote für Chefposten in der Verwaltung ist auch in anderen Schweizer Städten ein Thema. Das Berner Stadtparlament erteilte im September der Regierung den Auftrag, eine Quote von 35 Prozent auf Kaderstufe einzuführen.
Ende November überwies das Schaffhauser Stadtparlament ein Postulat für eine «Frauenquote light». Mindestens 35 Prozent der Chefposten in der Verwaltung sollen künftig von Frauen besetzt sein. Es handelt sich jedoch nur um eine Zielvorgabe, nicht um eine verbindliche Quote.
Noch auf der Traktandenliste steht das Thema in der Stadt Zürich. Anfang November reichten SP und GLP im Gemeinderat eine Motion mit der Zielvorgabe 35 Prozent ein.
SDA/pia
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