Städte weiten Tempo-30-Zonen aus
Ursprünglich für Wohnquartiere eingeführt, ist in einigen Städten eine Ausweitung von Tempo-30-Zonen auf über 100 Hauptstrassen geplant. Bei der Autolobby stösst die Idee naturgemäss auf wenig Begeisterung.

Schweizer Städte starten eine Offensive für neue Tempo-30-Zonen auf dem Basisnetz. Zürich, Basel und Bern wollen auf über 100 Strassen Tempo 30 einführen. «Wir haben festgestellt, dass es vereinzelt auch Hauptstrassen gibt, bei denen Tempo 30 Sinn macht», sagt Ursula Wyss, Stadtberner Verkehrsdirektorin und Präsidentin der Städtekonferenz Mobilität der «NZZ am Sonntag».
Basel plant, auf 20 sogenannt verkehrsorientierten Strassen, die in erster Linie dem motorisierten Verkehr dienen sollen, zumindest zeitweise Tempo 30 einzuführen. Die Stadt Zürich hat eine Temporeduktion auf 39 Strassenabschnitten schon letztes Jahr beschlossen, «jetzt planen wir die nächste Tranche», erklärt die grüne Stadträtin Ruth Genner der «NZZ am Sonntag». Laut Genner sind die Orte betroffen, «wo viele Menschen zusammenkommen» – wie etwa in der Nähe von Läden oder Schulhäusern.
Widerstand beim TCS
Die Stadt Bern prüft die Einführung von Tempo-30-Abschnitten auf rund 20 Hauptstrassen. «Nach den Tempo-30-Zonen in Quartierstrassen und den Begegnungszonen mit Tempo 20 stehen nun die Geschwindigkeiten auf Abschnitten gewisser Hauptstrassen vermehrt im Fokus», sagt Wyss.
Der Plan bringt dennoch hohen administrativen Aufwand mit sich – denn: Grundsätzlich gilt innerorts überall Tempo 50. Zwar sind Ausnahmen erlaubt, doch muss die Gemeinde dem Kanton gegenüber klarmachen, warum eine Temporeduktion notwendig sei. Da diese Schritte aufwendig sind, reicht SP-Nationalrätin Nadine Masshardt einen Vorstoss ein, in dem sie die «vereinfachte Einführung von Tempo-30-Zonen» fordert. Neben FDP-Nationalrat Kurt Fluri unterstützen mehr als 50 Parlamentarier dieses Vorhaben. «Damit nimmt die Anzahl und die Schwere von Unfällen ab», erklärt Masshardt ihre Motivation gegenüber der «NZZ am Sonntag».
Der TCS kündigt an, er werde sich mit allen rechtlichen Mitteln «gegen Geschwindigkeits-Begrenzungen auf Ausfall- und Durchgangsstrassen wehren, welche die Aufnahmefähigkeit der Strassen verringern und die Staubildung fördern».
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