Ständig verspätet auf den Uetliberg
Frust für SZU-Pendler: Die Züge sind chronisch unpünktlich. Das Problem ist bekannt, die Lösung geplant, doch sie lässt auf sich warten.

Kaum sinken die Temperaturen, häufen sich die Verspätungen bei den Zügen der Linien der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU). Dann steigen wieder mehr Personen vom Auto und dem Velo auf den Zug um. So hatte auch diese Woche die S 10 in Richtung Triemli wieder bis zu 14 Minuten Verspätung. Und das ist kein Einzelfall. Die Pendler ärgern sich und müssen gleich doppelt warten: An den Bahnhöfen auf die Züge und auf die Lösung für das Problem.
Armin Hehli, Direktor der SZU, bestätigt: «Läuft alles normal, können wir den Fahrplan einhalten. Aber es ist so, wir haben zeitweise ein Problem im Betrieb, insbesondere in der Hauptverkehrszeit am Nachmittag.» Die Gründe dafür seien vielfältig. Der Passagierzuwachs sei einer davon. Aber auch die Technik: Der grösste Teil des Rollmaterials der SZU ist im Durchschnitt über 25-jährig. «Da gibt es das eine oder andere Wehwehchen», sagt Hehli. Bis die Züge alle ersetzt seien, dauere es aber noch acht bis zehn Jahre. Bis dahin müsse die SZU schauen, dass die Züge weiterhin besonders gut gewartet werden. Anfällig ist der Betrieb nicht zuletzt deshalb auch, weil es zwei unterschiedliche Stromsysteme gibt.
Friesenberg wird umgebaut
Hauptverursacher für die Verspätungen sind zwei Nadelöhre im Netz der SZU: die Station Wildpark-Höfli in Langnau am Albis und die Station Friesenberg. Beide Bahnhöfe sind heute einspurig befahren. Das soll sich ändern. Aber das dauert noch. Mit den Anwohnern in Langnau sei man regelmässig im Gespräch, sagt Hehli. Und für die Neuerungen der Station Friesenberg soll noch in diesem Jahr das Plangenehmigungsgesuch beim Bund eingereicht werden.
Rückblende: Juni 2013. Armin Hehli gibt bekannt, dass die Friesenberg-Station versetzt werde. Der Perron in Fahrtrichtung Stadt werde überdacht – analog der Station Binz: «Wenn alles optimal läuft, wird die Station frühestens 2015 errichtet», sagt Hehli, «vielleicht wird es auch 2016.» Dass die S 10 auch im Februar 2017 noch bei der alten Friesenberg-Station hält, sei unter anderem auf die Abstimmung über die «Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur» (Fabi) im Februar 2014 zurückzuführen. Nun sei die Sachlage betreffend Finanzierung klar, sagt Hehli, und das Projekt könne weiter vorangetrieben werden. Eine Prognose für die Inbetriebnahme der neuen Station, wagt er aber nicht. Einsprachen könnten das Projekt wieder verzögern.
Damit die Verspätungen etwas weniger werden, könnten auch die Passagiere ihren Beitrag leisten. Würden sie sich besser auf das ganze Perron verteilen, alle Türen benutzen und zügig einsteigen, könnten wertvolle Sekunden gewonnen werden. «Ich will aber keine erzieherischen Massnahmen durchführen. Das wäre vermessen», sagt Hehli. Vielmehr versuche die SZU, intern Verbesserungen herbeizuführen: «Wir haben eine Taskforce einberufen.» Welche Punkte dort analysiert werden, will er aber nicht sagen. Eine Lösung von heute auf morgen werde es aber nicht geben.
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