Stahlgigant will 35'000 Jobs streichen
Der deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp will sich von 35'000 Beschäftigten trennen. Die Edelstahlsparte und grosse Teile des Autozuliefergeschäfts sollen abgespalten oder verkauft werden.

Jeder fünfte Mitarbeiter des deutschen Stahlkonzerns ThyssenKrupp wäre vom Stellenabbau betroffen. Mit dem radikalen Schnitt will das Unternehmen seinen Schuldenberg abbauen und Spielraum für Wachstum in Schwellenländern gewinnen.
Die Edelstahlsparte war in den vergangenen Jahren aufgrund ihrer hohen Verluste das grösste Sorgenkind des Konzerns. Sie beschäftigt mehr als 11'000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 5,9 Milliarden Euro. Allein in den vergangenen beiden Jahren häufte sie Verluste in einer Gesamthöhe von mehr als einer Milliarde Euro an.
Umsatzvolumen würde schrumpfen
Auch von grossen Teilen des Autozuliefergeschäfts will sich der Konzern trennen. Auf der Verkaufsliste stehen unter anderem der Marktführer im Bereich Eisenguss in den USA, ThyssenKrupp Waupaca, der Autozulieferer ThyssenKrupp Tailored Blanks und das brasilianische Automotive Systems-Geschäft.
Für das Fahrwerkgeschäft der Bilstein-Gruppe und Presta Steering werde ebenfalls das Einbringen in eine strategische Partnerschaft geprüft, hiess es. Das Umsatzvolumen des Konzerns würde durch die Desinvestitionen und weitere bereits angekündigte Firmenverkäufe um rund zehn Milliarden Euro sinken.
Bis zu acht Milliarden Euro Erlös
Den möglichen Verkaufserlös schätzen Branchenkenner auf fünf bis acht Milliarden Euro. Mit dem Geld will der neue ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger den Schuldenberg des Traditionsunternehmens reduzieren und Spielraum für den Ausbau strategisch vielversprechender Geschäfte gewinnen - insbesondere in den Schwellenländern.
Zuletzt hatte der Konzern durch den Neubau von Stahlwerken in Brasilien und den USA vor allem seine Stahlsparte gestärkt. Weil dabei die Kosten dramatisch aus dem Ruder liefen, kamen nach Ansicht von Branchenbeobachtern die anderen Konzernsparten zu kurz.
SDA/pbe
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch