Starker Franken: 35 Prozent weniger Lohn für Straumann-Chef
Um der Aufhebung des Euromindestkurses zu begegnen, bittet der Zahnimplantatehersteller seine Mitarbeiter um Verzicht auf Boni – auch auf der Chefetage.

Der Zahnimplantatehersteller Straumann bittet seine Mitarbeitenden, dieses Jahr wegen des starken Frankens auf ihren Bonus zu verzichten. Dies geht aus einer Mitteilung hervor, in der das Unternehmen aufzeigt, wie es die Aufhebung des Euromindestkurses abfedern will.
Demnach bittet Straumann zudem die Grenzgänger in ihrer Belegschaft, künftig einer Auszahlung ihres regelmässigen Gehaltes in Euro zuzustimmen. Straumann könnte mit diesen Massnahmen nach eigenen Angaben die Lohnkosten um 5 Prozent senken.
Lohneinbussen wird aber auch das obere Management hinnehmen. Die Vergütung des Konzernchefs Marco Gadola würde um 35 Prozent, jene des Verwaltungsrates um 28 Prozent sinken, hiess es im Communiqué. Darin heisst es auch, die Lohnanpassungen erfolgten mit dem Ziel, einen Arbeitsplatzabbau in der Schweiz zu verhindern und gleichzeitig die Rentabilität auf einem angemessen Niveau zu halten.
95 Prozent der Geschäfte ausserhalb der Schweiz
Straumann ist vom starken Franken besonders stark betroffen, da der Zahnimplantatehersteller 95 Prozent seiner Geschäfte ausserhalb der Schweiz tätigt, aber 45 Prozent der Kosten in der Schweiz anfallen.
Zwar hat das Unternehmen die Abhängigkeit vom Euro in den letzten Jahren reduziert und das Geschäft in Nord- und Südamerika ausgebaut, dennoch rechnet Straumann damit, dass der starke Franken zu einer Schmälerung des Umsatzes um 75 Millionen Franken und einer Reduktion des Betriebsergebnisses (Ebit) um 40 Millionen Franken führen würde.
Straumann hat 2013 einen Umsatz von knapp 680 Millionen Franken und ein Ebit von rund 115 Millionen Franken erzielt. Die Rechnungsergebnisse fürs Jahr 2014 wurden noch nicht veröffentlicht, das Unternehmen hat in den ersten neun Monaten seinen Umsatz aber erhöhen und für die erste Jahreshälfte eine Steigerung des Betriebsergebnisses um 32 Prozent vermeldet.
SDA/wid
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