Starker Gegenwind macht US-Airlines Probleme
Höhenwinde blasen derzeit deutlich stärker als in den Jahren zuvor – mit Folgen für United-Continental und andere Airlines, die in die USA fliegen.

Der sogenannte Jetstream hat in den vergangenen zwei Monaten dafür gesorgt, dass 43 von 1100 Flügen von United-Continental zum Flughafen Newark nahe New York und zum Dulles Airport in Washington umgeleitet werden mussten. Dies berichtet die Tageszeitung «USA Today». Weil die Tanks der Maschinen wegen des ungünstigen Windes schlicht leer waren, legten die Flugzeuge der Airline bereits dreimal so viele Zwischenstopps ein wie im gleichen Zeitraum des Jahres 2010.
Die Landungen fanden meist in Gander oder Goose Bay auf der Insel Neufundland statt, die zu Kanada gehört. Doch in einigen Fällen wurde auch der Flughafen von Boston im US-Bundesstaat Massachusetts genutzt. Die Tankstopps verlängerten die Flüge um bis zu 45 Minuten; zudem dürfte der Jetstream für weitere Verspätungen gesorgt haben. «Das sind die extremsten Winde, die wir in den vergangenen zehn Jahren erlebt haben», zitiert «USA Today» Megan McCarthy, Pressesprecherin von United-Continental.
Stärker als in vergangenen Jahren
Glaubt man den meteorologischen Aufzeichnungen der Fluggesellschaft, wehten die Winde in der Flughöhe seit 2001 im Durchschnitt mit einer Geschwindigkeit von 30 Knoten; das entspricht etwa 55 Stundenkilometern. Im vergangenen Monat lag dieser Wert laut der Sprecherin jedoch bei 87 Stundenkilometern. In der Spitze erreichten die Geschwindigkeiten an einigen Tagen über 110 km/h.
Von den unplanmässigen Zwischenlandungen waren ausschliesslich Maschinen des Typs Boeing 757 betroffen, von denen die Airline United, die 2010 mit Continental fusionierte, mehr als 90 Exemplare im Dienst hatte. Dieses Flugzeug wurde in den frühen Achtzigerjahren entwickelt, wird nicht mehr gebaut und hat eine kürzere Reichweite als beispielsweise die grössere Boeing 777.
Auch andere Fluggesellschaften betroffen
Neben United-Continental macht der starke Jetstream weiteren Airlines zu schaffen. US Airways musste im Dezember vier Flüge umleiten und im Januar zwei. Ein Sprecher von American Airlines bestätigte gegenüber der Zeitung ebenfalls, dass wegen der starken Winde einige Umleitungen nötig waren.
Jetstreams sind starke und relativ stabile Höhenwinde, die in der zivilen Luftfahrt systematisch ausgenutzt werden. Mit solchen Winden «im Rücken» kommen Passagierjets schneller voran und verbrauchen weniger Treibstoff. Flughöhen und Reiserouten werden deshalb routinemässig an diese Luftbewegungen angepasst.
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