Stars sollen Olympiakandidatur zum Durchbruch verhelfen
Wegen des Streits um die Defizitgarantie droht die Bündner Olympiakandidatur zu scheitern. In Bundesbern will man den Kredit kürzen. Nun holt Ueli Maurer offenbar Roger Federer als Botschafter zu Hilfe.

Die Bündner Olympiakandidatur droht zu scheitern: Nachdem die Finanzkommission (Fiko) einer Defizitgarantie eine Absage erteilt hat und festschreiben will, dass allfällige Mehrkosten von Graubünden, dem IOC oder vom Trägerverein getragen würden, drohen Bündner Politiker mit dem Abbruch der Kandidatur. Dies berichtet die «SonntagsZeitung».
SVP-Nationalrat Heinz Brand sagt gegenüber der Zeitung: «Entweder übernimmt der Bund die Defizitgarantie oder wir müssen das mit den Spielen lassen.» Die Bündner BDP-Finanzdirektor Barbara Janom Steiner, doppelt nach: «Für uns gibt es nichts zu verhandeln. Eine Defizitgarantie ist in dieser Abstimmungsvorlage explizit ausgeschlossen und sie wäre in Graubünden auch nie mehrheitsfähig.»
Keine Milliarde vom Bund
Doch in Bundesbern denkt man nicht daran, den Bündnern einen Blankocheck auszustellen. Im Gegenteil: Der Waadtländer SVP-Nationalrats Jean-Pierre Grin beantragt, den Bundeskredit von einer Milliarde auf 700 Millionen Franken zu stutzen.
Zwar gilt die zuständige Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) als eher Olympia-freundlich; Beobachter sehen aber intakte Chancen, dass im Rat eine Allianz aus linksgrünen Olympiaskeptikern, konservativen Finanzpolitikern und Romands dem Ansinnen schliesslich zustimmt. Damit käme die Bündner das Abenteuer 300 Millionen Franken teurer zu stehen.
Maurer engagiert Sport-Prominzen
Bundespräsident Ueli Maurer versucht laut Recherchen der «SonntagsZeitung» derweil, mit Hilfe von 100 Prominenten dem Olympiaprojekt doch noch zum Durchbruch zu verhelfen. Vier Wochen vor dem Urnengang wird hinter den Kulissen eine grossanlegte Pro-Werbekampagne vorbereitet. Kernstück sind 100 Persönlichkeiten aus Sport, Kultur und Wirtschaft, die sich als Botschafter zur Verfügung stellen.
Prominentestes Aushängeschild der neu gegründeten Gruppe «Freunde von Graubünden 2022» Olympiakandidatur-Befürworter ist der Tennisstar Roger Federer. Für eine Kandidatur ins Zeug legen sich auch Natitrainer Ottmar Hitzfeld, Skispringer Simon Ammann sowie Langläufer Dario Cologna. Mit dabei sind auch Wirtschaftsgrössen wie UBS-Chef Sergio Ermotti, WEF-Gründer Klaus Schwab und Swiss Life-Präsident Rolf Dörig.
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