Starterlaubnis für Flüge, die es nicht gibt
Die EU hat ihre schwarze Liste verbotener Fluggesellschaften erneuert. Das freut einzelne betroffene Airlines nur theoretisch.

Wenn Länder etwas für die Sicherheit der Luftfahrt tun, müsse man das auch anerkennen, sagt Siim Kallas, Vizepräsident der Europäischen Kommission. In Afrika seien die Verbesserungen augenfällig, lobte der Verkehrskommissar deshalb. Moçambique, Libyen, Sambia und der Sudan zeigten «vielversprechende» Fortschritte. Auch in den Philippinen und in Kasachstan habe sich etwas getan. Ein Land schaffte es gar, ganz von der schwarzen Liste der in der EU verbotenen Fluggesellschaften wegzukommen: Swaziland.
Swaziland? Im Land gibt es derzeit nur vier Fluglinien. Eine davon ist eine Frachtgesellschaft. Daneben existieren die Regierungsairline mit einer Flotte von einer McDonnell Douglas MD-87, Aero Africa mit einer Boeing 737-200 und Swaziland Airlink mit drei Embraer RJ135. Keine der Fluglinien besitzt Maschinen, die nach Europa fliegen könnten. Von Swaziland führt eine einzige Verbindung ins Ausland – ins südafrikanische Johannesburg.
Kontrollen bleiben löchrig
Doch die EU will mit der Liste vor allem eines erreichen: dass sich die Sicherheit der Luftfahrt generell verbessert. Und dabei trifft es eben auch Länder, die von der Liste eigentlich gar nicht betroffen sind. Dieses Vorgehen ist umstritten. «Die gängigen Listen unterliegen sehr wahrscheinlich auch politischer Einflussnahme», so Experte Andreas Knorr von der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer.
Der Experte schlägt deshalb andere Methoden vor. «Systematische Kontrollen der Flugzeuge und der Besatzungen durch Kontrollgänge am Boden (ramp checks) sowie Entsendung von Flugsicherheitsexperten in die fraglichen Länder beziehungsweise zu den fraglichen Fluglinien, um Abläufe und Standards dort zu erhöhen.» Das sieht die EU selbst anders. «In Anbetracht des Zufallscharakters solcher Inspektionen können unmöglich alle Luftfahrzeuge untersucht werden, die auf Flughäfen in der Union landen», schreibt sie.
Philippinen weiter entlastet
Neben Swaziland wurde die philippinische Cebu Pacific Air von der schwarzen Liste gestrichen. Und die Beschränkungen für Air Astana aus Kasachstan wurden reduziert. Sie darf nun mehr Flüge nach Europa anbieten.
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Aerotelegraph.com/se
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