Startschuss fürs Asylzentrum in Zürich
Heute Morgen hat Bundesrätin Simonetta Sommaruga die Bauarbeiten fürs Bundesasylzentrum in Zürich-West eingeleitet. Jetzt geht alles ganz schnell.

Vor dem Spatenstich richtete sich Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) in ihrer Ansprache an den Kanton und die Stadt Zürich. Sie dankte für den Mut und die Vorreiterrolle, die beide schweizweit bei beschleunigten Asylverfahren einnehmen würden. Grund für den Besuch der Bundesrätin war das neue Bundesasylzentrum auf dem Duttweiler Areal, wo ab heute gebaut wird. Im letzten Herbst stimmte 70 Prozent der Stadtzürcher Stimmbevölkerung für das Zentrum. Es soll 360 Plätze für das beschleunigte Asylverfahren enthalten und ersetzt das Zentrum Juch, das einem Eishockeystadion weichen muss.
Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) strich in ihrer Ansprache heraus, wie «speziell» das Projekt in mehrfacher Hinsicht sei. Da seien erstens der Standort mitten in der Stadt, dann die Konstruktion, eine Elementbauweise – und schliesslich das Tempo, in dem gebaut werde: Vom Spatenstich bis zur Eröffnung dauert es nur etwas mehr als ein Jahr.
Mauch betonte zudem, dass die Stadt Zürich mit dem Bau ihrem Image gerecht werde: sozial, solidarisch und offen. Sie verschwieg auch nicht die Vorteile, die das Bundesasylzentrum für die Stadt hat: «Der Bund zahlt, und die untergebrachten Personen werden vom Kontingent abgezogen.» Die Stadt muss also andernorts weniger Asylbewerber unterbringen, eine Entlastung für den angespannten Wohnungsmarkt.
Plätze bereits sichergestellt
Das Staatssekretariat für Migration wird zur Umsetzung des neuen Asylgesetzes rund 5000 Unterbringungsplätze in sechs Asylregionen bereitstellen. Die Asylregion Zürich wird über drei Bundeszentren verfügen, neben jenem auf dem Duttweiler-Areal auch über je einen Standort in Embrach und Rümlang. Regierungsrat Mario Fehr (SP) sagte beim Spatenstich: «Die 1000 Plätze in kantonalen Unterkünften, die wir mit Inkrafttreten des neuen Asylgesetzes noch brauchen werden, sind bereits sichergestellt.»
In der Stadt Zürich wird das beschleunigte Asylverfahren bereits seit 2014 getestet. Dabei konnte die Verfahrensdauer um mehr als ein Drittel gesenkt werden. Die Beschwerdequote sank gemäss Angaben des Bundes ebenfalls um ein Drittel.
Die Abstimmung zum Asylzentrum vom letzten Herbst wurde von Beschwerden begleitet. Die Gruppe IG Duttweiler-Areal rund um den FDP-Politiker Nicolas Piccolo-Leeser zog bis vors Bundesverwaltungsgericht. Ihre Beschwerde wurde dort jedoch abgelehnt.
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