Steuergelder für heisse Luft
Mit 820'000 Franken finanzierte das Bundesamt für Zivilluftfahrt ein Projekt, vor dem zahlreiche Experten gewarnt hatten. Nun wurde es erfolglos abgebrochen.

Die Idee ist genial, doch sie hat ein Problem: Sie funktioniert nicht. Ingenieur Martin Ziegler aus Altdorf will ein Triebwerk erfunden haben, das dank eines umgekehrten Antriebs bis zu 50 Prozent weniger Kerosin verbraucht. Zieglers Projekt würde die Luftfahrt revolutionieren und die Kosten für Fluggesellschaften sowie den CO2-Ausstoss massiv senken. Das Prinzip ist simpel: Die Luft strömt in seinem Triebwerk von hinten statt von vorne in die Turbine. Dort wird sie um 180 Grad umgelenkt und nach hinten wieder ausgestossen. Dadurch verfügt das Triebwerk laut Ziegler über mehr Schub als herkömmliche Modelle: «Das ist wie bei einem Wasserstrahl, der in einen Eierbecher fliesst. Er spritzt mit grosser Geschwindigkeit wieder heraus.» Diesen Zusatzschub will der Ingenieur nutzen und so Kerosin sparen. Ziegler verweist auf die sogenannten Pelton-Wasserturbinen, die nach demselben Prinzip funktionieren.