Ein König zieht in die Ferne
Vor zwanzig Jahren erfand Thomas Bollinger alias E.K.R. den Mundart-Rap. Nun wendet er sich mit einem neuen Album dem Reggae zu.
Dass auch er alt wird, hat Bollinger längst bemerkt. Und zwar schon vor Jahren, da hatte er noch nicht mal die grauen Stoppel, die ihm heute aus dem Kiefer spriessen. Seine beiden Mädchen kamen heim aus der Schule und riefen: «Papi! Auf dem Pausenplatz hören sie deine Songs!»
Vor allem aber hat er 1995 mit «E.K.R.» das allererste Mundart-Rap-Album veröffentlicht. Aufgenommen hatte er es bereits 1993 in London, wo er als Tontechniker arbeitete. Was Elvis für den Rock und die Beatles für den Pop, das war dieser Bollinger alias E.K.R. für den Schweizer Rap. Er öffnete das Tor für Bligg und Knackeboul, für Greis und Tommy Vercetti und den Rest. Sein anfänglich bedeutungsloses Künstlerkürzel wird von seinen Anhängern als Akronym für «Ein König regiert» gelesen.