Strafanzeige gegen die UBS eingereicht
Der Bruno-Manser-Fonds will die UBS in Zürich vor Gericht bringen. Die Grossbank soll sich in Malaysia der Geldwäscherei mitschuldig gemacht haben.
Bei der Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich ist eine Strafanzeige gegen die Grossbank UBS eingegangen. Dies schreibt die «NZZ». Anzeigensteller ist der in Basel beheimatete Bruno-Manser-Fonds (BMF), der sich für den Erhalt der tropischen Regenwälder einsetzt. Der BMF wirft der Grossbank vor, sich der Geldwäscherei mitschuldig gemacht zu haben.
Im Mittelpunkt steht dabei ein Zürcher UBS-Konto. Über mehrere Stationen wurden demnach über 90 Millionen Dollar, die aus Bestechungshandlungen und dem illegalen Verkauf von Tropenholz stammen sollen, auf das Konto transferiert und so gewaschen. Inhaber ist Musa bin Aman, seit knapp zehn Jahren Regierungschef des malaysischen Bundesstaats Sabah auf der Insel Borneo.
Zu wenig kritisch
Bin Aman unterhält zusammen mit seinem Bruder Anifah bin Aman, dem malaysischen Aussenminister, eine Holdinggesellschaft, die Holzkonzessionen an private Lizenznehmer vergibt. Auch das Geld auf weiteren UBS-Konti soll laut dem BMF praktisch ausschliesslich aus Bestechungshandlungen bezüglich dieser Holzvergabe stammen. Der BMF wirft der UBS deshalb vor, die Sorgfaltspflichten im Umgang mit Vermögenswerten von politisch exponierten Personen vernachlässigt zu haben.
Bei Vorgesprächen zur Kontoeröffnung sei der UBS-Kundenberater in der Region zu wenig kritisch gewesen. So wurde das besagte Zürcher UBS-Konto von einem Geschäftsmann eröffnet, der als Mittelsmann wirkte. Es sei jedoch klar ersichtlich gewesen, dass das Geld aus dem Konto nicht an den Geschäftsmann sondern an den Bin-Aman-Clan floss.
UBS wehrt sich gegen Vorwürfe
Laut einer Medienmitteilung hat der BMF der UBS eine Liste mit den Namen von 46 politisch exponierten Personen aus Malaysia unterbreitet und die Bank aufgefordert, allfällige bei ihr deponierte Vermögenswerte dieser Personen und von 400 mit ihnen verbundenen Unternehmen einzufrieren und den zuständigen Behörden als verdächtig zu melden. Ebenso fordert der BMF von der UBS eine Publikation ihrer internen Policy zum Umgang mit Kunden aus der Holzbranche.
Die UBS nimmt gegenüber der «NZZ» keine explizite Stellung zu den Vorwürfen des BMF. In sämtlichen Märkten, in denen die Grossbank tätig sei, würden jedoch die geltenden regulatorischen Auflagen und Gesetze eingehalten, so die UBS. Im Kampf gegen die Geldwäscherei setze man höchste Standards um. Zudem bestehe die Verpflichtung, Vermögenswerte kriminellen Ursprungs den Geldwäschereibehörden zu melden.
Schweiz leistete Rechtshilfe
Die Affäre um malaysische Korruptionsgelder auf UBS-Konten ist nicht neu: Die Geschäftsbeziehung der UBS zu Musa bin Aman war bereits Gegenstand eines Verfahrens der Antikorruptionsbehörde von Hongkong, bei welchem die Schweiz im letzten Jahr Rechtshilfe leistete.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch