Kraftwerke in NaturschutzgebietenStrombarone wollen WWF und Pro Natura entmachten
Der Bau von Stauseen ist so dringend, dass jetzt die Strommarktbehörde Elcom das Kraftwerkverbot in Naturschutzzonen aufheben will. Damit löst sie einen Proteststurm aus.

Eigentlich wollte Umweltministerin Simonetta Sommaruga mit der aktuellen Revision des Energiegesetzes bloss die Beschwerdeverfahren bei neuen Wasser- und Windkraftwerken vereinfachen. Das soll jahrelange Bauverzögerungen verhindern. Selbst Umweltorganisationen machen mit.
Die Elcom geht noch weiter. Sie will im Gesetz festhalten, dass das «nationale Interesse» am Bau von Wasserkraftwerken und Windparks künftig über das Interesse des Natur- und Landschaftsschutzes gestellt wird. Das soll für Projekte gelten, die der Bundesrat zusammen mit der Strombranche und mindestens einem Teil der Umweltverbände als wichtige und mögliche Kraftwerkstandorte ausgeschieden hat. Bislang galten die Interessen zum Bau von Kraftwerken und jene zum Schutz der Natur als gleichwertig und mussten von Richtern und Behörden gegeneinander abgewogen werden.