Südkorea will die «beste Stadt der Welt» bauen
Schillernder als Dubai, wilder als Las Vegas: In Südkorea soll bis ins Jahr 2030 eine Retortenstadt der Superlative entstehen. Sogar eine Formel-1-Strecke soll sie haben. Kostenpunkt: Mindestens 250 Milliarden Dollar.
Auf der Insel Yongyu-Muui befindet sich zurzeit lediglich ein verschlafenes Fischerdörfchen. Doch schon bald soll dort mit dem Bau «der grössten und besten Megastadt der Welt» begonnen werden. Wenn es darum geht, die geplante Retortenstadt Eightcity zu beschreiben, kommt den südkoreanischen Initianten jeder Superlativ gelegen. Die veranschlagten Kosten des Projekts lassen erst mal leer schlucken: 250-300 Milliarden Dollar ist es den Südkoreanern gemäss der «International Business Times» wert, das entspricht fast der Höhe des Schweizer Bruttosozialprodukts.
Eine dreiminütige Visualisierung macht bereits jetzt sichtbar, was bis ins Jahr 2030 am Stadtrand von Seoul effektiv zu stehen kommen soll: eine Inselstadt, die jeden Fan von Spielmetropolen wie Las Vegas oder Luxusresorts wie Dubai zufriedenstellen sollte – und noch einige Zielgruppen mehr. In acht Zonen soll das Lebensgefühl von acht verschiedenen Plätzen dieser Welt nachempfunden werden: Miami, Las Vegas, Monte Carlo, Orlando, Malibu, Ibiza, ägyptische Pyramiden und Evian. Letztere Zone klingt eher wenig schillernd, wird aber wohl die angekündigte Skihalle beinhalten.
Tourismus ankurbeln
Daneben gehen es die Südkoreaner ziemlich glamourös an. Auf 80 Quadratkilometern bietet sich dem Besucher eine breite Auswahl an Luxushotels, Casinos, Einkaufszentren, Flaniermeilen, Vergnügungsparks und Konzerthallen. Gar eine Formel-1-Strecke soll das Bild der wohl verrücktesten Retortenstadt prägen. Der Bau des weltweit grössten Gebäudes (200 Meter hoch, 880 Meter breit und 3,3 Kilometer lang) erscheint neben dieser Überfülle bloss noch als nette Zugabe.
Was sich die Südkoreaner, deren Wirtschaft in den letzten Jahren einen ausserordentlichen Wachstumsschub erlebte, von diesem Projekt erhoffen? Prestige und vor allem Geld. Die Stadt ist nicht nur berühmten Vorbildern wie Dubai oder Las Vegas nachempfunden, sondern soll diese auch konkurrieren. Vor allem auf benachbarte Metropolen wie Hongkong oder Singapur, die vergleichsweise mehr vom Tourismus profitieren, haben es die Initianten abgesehen. «Unser Ziel ist es, die perfekte Stadt zu erschaffen», sagt Park Seong-hyun, Vorstandsmitglied der Eightcity Co., gegenüber der «International Business Times». «Wir wollen Kongresszentren und Casinos wie in Las Vegas, Einkaufshäuser wie in Hongkong und Finanzhäuser wie in Singapur», sagt Park.
Regierung hat Pläne bestätigt
Dass es sich bei der Realisierung einer solchen Stadt nicht um irgendein Hirngespinst eines grössenwahnsinnigen Unternehmers handelt, zeigen Mitglieder der südkoreanischen Regierung, welche die Pläne offiziell bestätigt haben. Teilhaber wie die Kempinski AG oder Korean Air Lines haben bereits ihre Beteiligung zugesichert.
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