Sunnitischer Bombenterror gegen Schiiten
Wieder erschütterte eine Anschlagserie den Irak. Mindestens 36 Menschen wurden getötet. Die Minderheit der Sunniten setzt ihre Proteste gegen die schiitisch-dominierte Regierung fort.

Die Gewalt im Irak nimmt kein Ende. Eine blutige Anschlagserie hat heute Freitag im Irak mindestens 36 Menschen in den Tod gerissen. Fast 100 weitere wurden nach Angaben der Polizei bei der Explosion mehrerer Autobomben verletzt. Es waren die schwersten Zwischenfälle seit fast zwei Monaten. Gleichzeitig demonstrierten in fünf grossen Städten des Landes Zehntausende Menschen der sunnitischen Minderheit für mehr Rechte.
Noch immer gibt es im Irak fast täglich Angriffe von Gegnern der schiitischen Regierung. Märkte sind häufig Ziele, vor allem Freitags, wenn Tausende Iraker während des islamischen Wochenendes unterwegs sind. Auf Märkten in Bagdad und in der Stadt Schomali südlich der irakischen Hauptstadt explodierten insgesamt vier Autobomben. Ein weiterer Sprengsatz detonierte an einem Taxistand in der Stadt Karbala.
Sunniten warnen Regierung
Die sunnitische Minderheit machte gegen die Regierung von Ministerpräsident Nouri al-Maliki mobil. Sunniten-Sprecher Sheik Mohammed Jumaa warnte in Samarra den Regierungschef und forderte eine Ende von «Tyrannei und Unterdrückung». Maliki werde erfahren, was andere Tyrannen vor ihm erfahren haben. «Wir wollen unsere Rechte», forderten die Demonstranten.
In Falludscha and Ramadi in der im Westen gelegenen Provinz Anbar blockierten Sunniten die Autobahn Richtung Jordanien und hielten Mittagsgebete ab. Die Region gilt als Hochburg der Terrororganisation al-Qaida. Weitere Demonstrationen gab es in Mosul and Tikrit.
Perfides Attentat auf dem Kleintiermarkt
Am Eingang des Kleintiermarkt im Bagdader Bezirk Kasimijah explodierte am Freitagvormittag zunächst eine Autobombe. Als die Menschen in Panik zu fliehen versuchten, zündete ein zweiter Sprengsatz in einem zweiten Auto nur wenige Meter entfernt, wie die Polizei mitteilte. Mindestens 17 Menschen starben und 45 wurden verletzt.
Etwa eine Stunde später flogen zwei Autobomben gleichzeitig auf dem Markt von Schomali in die Luft. Dort starben nach Angaben der Polizei 14 Menschen, 36 weitere wurden verletzt. Bei der Explosion einer Autobombe an einem Taxistand am Stadtrand von Karbala gab es fünf Tote und 16 Verletzte. Die Anschlagserie war die blutigste seit den Attacken vom 29. November, als insgesamt 43 Menschen starben, die meisten von ihnen schiitische Pilger.
AP/rub
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch