Suu Kyis Partei siegt auf der ganzen Linie
Die Partei der Oppositionsführerin hat bei der Nachwahl in Burma offenbar einen deutlichen Sieg gefeiert. Sie hat praktisch alle zur Wahl stehenden Mandate erobert.
Die Nationale Liga für Demokratie (NLD) habe mindestens 43 der 44 Parlamentssitze erobert, um die sich beworben hatte, sagte Parteisprecher Han Than. Auch der 44. Sitz gehe wahrscheinlich an die NLD, sagte der stellvertretende Parteichef Kyi Toe. Ein Sprecher der Wahlkommission bestätigte inoffiziell zunächst nur, dass die NLD alle sechs Wahlkreise in der Metropole Rangun gewonnen habe. Ergebnisse aus abgelegeneren Gegenden würden bis Mitte der Woche erwartet, hiess es.
Sollten sich die Angaben der NLD bestätigen, hätte Suu Kyis Partei sogar vier Sitze in der Hauptstadt Naypyitaw gewonnen. Die Stadt wurde von der früheren Militärjunta neu angelegt und wird hauptsächlich von Regierungsangestellten und Militärpersonal bewohnt.
Die Abstimmung sei «ein Triumph des Volkes», sagte Suu Kyi am Montag vor tausenden Anhängern vor der Parteizentrale ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD). «Wir hoffen, dass das der Anfang einer neuen Ära sein wird», erklärte sie. Zugleich rief sie ihre Unterstützer auf, Ruhe zu bewahren und andere Parteien und Menschen nicht vor den Kopf zu stossen. Bereits am Sonntag hatte die NLD erklärt, dass Suu Kyi ihren Wahlkreis gewonnen habe. Falls die Wahlkommission ihren Sieg bestätigt, wäre das ein Meilenstein für das südostasiatische Land, das bis vor kurzem international noch völlig isoliert war.
Parlamentsmehrheit nicht gefährdet
Bei den Nachwahlen am Sonntag ging es um 45 Mandate: 37 im Unterhaus, sechs im Oberhaus und zwei in Regionalversammlungen. Die Sitze wurden frei, nachdem Abgeordnete nach der umstrittenen Wahl vom November 2010 in Regierungsämter wechselten. Die NLD bewarb sich um 44 der 45 Mandate.
Das Wahlergebnis wird die breite Parlamentsmehrheit der burmesischen Führung allerdings nicht gefährden. Den Grossteil der 1160 Sitze in den beiden nationalen Parlamentskammern und den Regionalparlamenten kontrollieren weiter das Militär und die ihm nahestehende Partei USDP. Die Wahl gilt aber als wichtiger Test dafür, ob die Regierung ihre Reformen ernst meint.
Zuversichtliche Wahlbeobachter
Die Leiterin der Wahlbeobachtermission der EU, Malgorzata Wasilewska, zeigte sich mit dem Ablauf der Abstimmung grundsätzlich zufrieden, wollte aber die Wahl zunächst noch nicht für glaubhaft erklären. «In den Wahllokalen, die ich besucht habe, sah ich viel fachlich gutes Verhalten und viel guten Willen, was sehr wichtig ist», sagte sie.
SDA/jak
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch