SVP-Mann muss nach Homo-Bashing einstecken
Der SVP-Gemeinderat Daniel Regli sorgte am Samstag in der Ratsdebatte für einen Eklat. Jetzt werden Konsequenzen gefordert.

Die Empörung war gross, als SVP-Gemeinderat Daniel Regli im Verlauf der Budgetdebatte am Samstag auf geschmacklose und menschenverachtende Art und Weise über Homosexuelle herzog. Etliche Parlamentarier versuchten, die minutenlange Tirade mit Zwischenrufen zu unterbrechen, andere verliessen angewidert den Ratssaal.
Nun fordern die Jungsozialisten Konsequenzen: Sie verlangen in einer Medienmitteilung, die in den nächsten Stunden verschickt wird, Reglis sofortigen Rücktritt. Der Politiker, der sich selbst als «Christ» bezeichnet, könne von Glück reden, dass die Rassismusstrafnorm diskriminierende Aussagen gegenüber Homosexuellen nicht erfasse, sagt Lara Can, Co-Präsidentin der Stadtzürcher Juso, «sonst müsste er nun mit einer Anzeige rechnen».
«Ein Rücktritt kommt für mich nicht infrage»
Für Nicola Siegrist, Co-Präsident der Juso Stadt Zürich, ist Regli freilich nur die sichtbare Spitze einer ansonsten nicht offen geäusserten Verachtung gegenüber Homosexuellen: «Regli hat am Samstag im Rat gesagt, was viele in seiner Partei denken. Die FDP und CVP nehmen dies für den Stadtratswahlkampf bewusst in Kauf. Die Top-5 ist unwählbar.»
Daniel Regli lehnt einen Rücktritt ab: «Das kommt nicht infrage.» Ob und unter welchen Bedingungen er sich für seine Aussagen entschuldige, das entscheide die Fraktion. Mit ihr abgesprochen seien seine Aussagen allerdings nicht gewesen. «Sie wären dort wohl auch nicht akzeptiert worden», sagt Regli.
Dass sein Votum «heftig» war, räumt Regli selbst ein: «Das ist mir klar.» Ihm gehe es um die Kinder, argumentiert er, sie würden durch die Art und Weise, wie die Fachstelle Lust & Frust Homosexualität thematisiere, «desorientiert». «Das ist sektiererisch», sagt der SVP-Gemeinderat.
Zu den Neuwahlen im nächsten März tritt Daniel Regli nicht mehr an. Dieser Entscheid hat aber nichts mit dem letzten Samstag zu tun: Er fiel laut Regli bereits im letzten Sommer.
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