Corona-LockdownSwiss fliegt nicht mehr nach Shanghai
Trotz des strengen Lockdowns war die Zahl der Corona-Infektionen zuletzt weiter gestiegen. Nun zieht die Schweizer Fluggesellschaft die Konsequenz.

Swiss hat ihre Flüge in die vom strengen Lockdown betroffene chinesische Wirtschaftsmetropole Shanghai vorerst eingestellt. Die Airline führt mindestens bis am 4. Mai keine Passagierflüge in die Hafenstadt mehr durch.
Ein Swiss-Sprecher teilte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Freitag mit, aufgrund der lokalen pandemischen Situation in Shanghai und der damit verbundenen operationellen Risiken habe die Fluggesellschaft ihre Passagierflüge annulliert. Er bestätigte Informationen von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).
Trotz des strengen Lockdowns in Shanghai war die Zahl der Corona-Infektionen zuletzt weiter gestiegen. Shanghai steht im Mittelpunkt der grössten Corona-Welle in China seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren.
Die grosse Mehrheit der 26 Millionen Einwohner zählenden Metropole ist von Ausgangssperren betroffen. Die Stadtregierung untersagte zuletzt auch privaten Verkehr auf den Strassen für Bewohner, die ihre Wohnungen wieder verlassen durften. Die meisten Geschäfte sind unverändert geschlossen.
WHO: mehr als 500 Millionen bestätigte Corona-Infektionen weltweit
Seit den ersten in China entdeckten Fällen Ende 2019 sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf 500,19 Millionen Infektionen sowie 6,19 Millionen Todesfälle gemeldet worden, wie aus dem WHO-Datenportal hervorgeht. Das gibt den Stand von Donnerstagabend an.
Zum gleichen Zeitpunkt waren 11,3 Milliarden Impfdosen verabreicht worden. Die renommierte Johns-Hopkins-Universität in Baltimore in den USA gab am Freitag schon rund 503 Millionen Infektionen weltweit an.
Die wahren Infektionszahlen dürften nach Berechnungen der WHO aber ohnehin rasant höher liegen. Zum einen ist in vielen Ländern mangels Testmaterial und Kapazitäten seit jeher wenig getestet worden. Zum anderen haben auch die Industrieländer ihre Tests deutlich zurückgefahren.
Wohl viel mehr Fälle in Afrika
Beispielsweise wurden der WHO bislang aus Afrika nur 8,7 Millionen Infektionen gemeldet. In Studien in mehreren afrikanischen Ländern sind aber erheblich mehr durchgemachte Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Deshalb geht die WHO davon aus, dass sich bereits zwei Drittel der rund 1,3 Milliarden Afrikaner mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 angesteckt haben. Die Zahl der tatsächlichen Infektionen sei vermutlich 97 mal grösser als die der gemeldeten bestätigten Fälle.
Die meisten Infektionen wurden der WHO aus der Region Europa gemeldet, insgesamt 209,5 Millionen Fälle. Dahinter lag der amerikanischen Kontinent mit 151,7 Millionen.
Die WHO warnt davor, die Pandemie angesichts fallender Infektionszahlen als beendet zu betrachten. Noch immer seien in vielen ärmeren Ländern selbst besonders gefährdete Menschen – Ältere und Krankenpflegepersonal – nicht ausreichend geimpft. Solange das Virus zirkuliere und viele Menschen nicht geschützt seien, könnten sich neue und gefährliche Varianten entwickeln und in der Welt ausbreiten, gegen die der heutige Impfstoff nicht genügend schützt.
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