Swiss schafft in Genf 250 Jobs
Die Zahl der Passagiere in Genf hat sich in den letzten sechs Jahren verdreifacht. Das veranlasst die Fluggesellschaft zu einem Personalausbau in der Romandie.

Die Fluggesellschaft Swiss expandiert in der Westschweiz. Am Flughafen Genf, wo Easyjet stark vertreten ist, wird eine Basis mit eigener Crew, Management und neuer Flotte aufgebaut. Sie soll rund 90 Piloten und 160 weitere Besatzungsmitglieder umfassen.
«Mit lokalen Crews, die als Muttersprache Französisch sprechen und in der Region verankert sind, können wir die Kundenbedürfnisse in der Romandie besser bedienen», sagte Betriebschef Rainer Hiltebrand heute in Genf. Zudem werde eine effizientere Operation am Standort Genf möglich. Er geht davon aus, dass bestehende Westschweizer Crew-Mitglieder sich in Genf stationieren lassen wollen. Dann sollen aber auch neue Mitarbeitende aus der Romandie eingestellt werden. Bis Ende 2014 soll die Zahl der Mitarbeitenden in Genf von derzeit 81 auf rund 320 steigen, sagte Swiss-Chef Harry Hohmeister an der Medienkonferenz.
Das Management vor Ort dürfte 6 Personen umfassen. Dieses entscheide im Wesentlichen über das Angebot und die Marktbearbeitung vor Ort und solle den Markt noch gezielter bedienen und rascher auf Veränderungen eingehen können, sagte Hohmeister.
Easyjet vorne
«Swiss will eine Gesellschaft für die ganze Schweiz, nicht nur für Zürich sein», sagte Hohmeister. Der 2006 beschrittene Weg des Wachstums trete nun in eine neue Phase. Seit damals hat sich die Zahl der Swiss-Passagiere in Genf verdreifacht.
Zusammen mit ihrer Muttergesellschaft erreichte die Swiss zuletzt einen Marktanteil von 25 Prozent. Damit liegt sie hinter Easyjet, die auf 38 Prozent kommt und kürzlich einen weiteren Ausbau mit der Stationierung eines 13. Flugzeugs angekündigt hat.
Die Swiss wolle keine Preisschlacht lancieren, erklärte Hohmeister. Sie halte an der Strategie als «Qualitäts-Carrier und auch an einem hochwertigen ‹all inclusive› Angebot» fest.
Im laufenden Jahr ist das Ziel, die Marke von 2 Millionen Passagieren ab Genf zu erreichen. Die Region inklusive französisches Grenzgebiet umfasse einen Markt mit 3,6 Millionen potenziellen Kunden. «Sie wächst schneller als Zürich, das Geschäftsklima ist attraktiv», sagte Hohmeister.
Andere Destinationen, neue Flugzeuge
Als Folge der Euro-Krise werden allerdings nächstes Jahr gewisse Flüge gestrichen, darunter Verbindungen nach Athen und Madrid. Demgegenüber werden die Frequenzen nach Malaga und Palma de Mallorca erhöht sowie die Feriendestinationen Olbia und Catania in den Flugplan aufgenommen.
Ab 2014 soll ab Genf sukzessive mit den neu entwickelten C-Series-Fliegern von Bombardier geflogen werden. Diese dürften weniger Treibstoff verbrauchen und weniger Lärm verursachen. Unlängst hat der kanadische Hersteller den Erstflug des Prototyps allerdings um ein halbes Jahr verschoben.
Einzige Interkontinental-Destination bleibt New York JFK. Zu Zeiten der Swissair war Genf neben Zürich auch ein Langstrecken-Drehkreuz gewesen. 1996 – gut fünf Jahre vor dem «Grounding» – wurden bis auf New York und Washington aber alle Interkontinental-Verbindungen gestrichen und in Zürich konzentriert.
Mehr Passagiere
Die Swiss hat im Oktober 1,387 Millionen Passagiere und damit 1,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat befördert. Im Vergleich zu den vorangegangenen Monaten Juli, August und September war jedoch ein Rückgang festzustellen.
So hatten im September noch 1,396 Millionen Fluggäste die Dienste der Lufthansa-Tochter genutzt. Im diesjährigen Rekordmonat Juli waren es knapp 1,5 Millionen gewesen. Wie die Swiss weiter mitteilte, wurden im Oktober insgesamt 12'864 Flüge durchgeführt. Dies entspricht einem Plus von 0,4 Prozent. 11'407 Flüge fanden innerhalb von Europa statt.
Der Sitzladefaktor nahm gegenüber dem Vorjahr ebenfalls zu, und zwar um 0,6 Prozentpunkte auf 84,3 Prozent. Und zu guter Letzt liefen auch die Geschäfte der Frachtsparte besser: Die 123'000 transportieren Tonnen Warengut bedeuteten eine Zunahme um rund 10 Prozent.
SDA/wid/rbi
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