Swiss trotzt dem starken Franken
Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss erwirtschaftet 51 Millionen Franken Profit im ersten Quartal – und hilft damit der gebeutelten Lufthansa.

Nach einem Verlust von einer Million Franken im Vorjahresquartal hat die Airline Swiss im ersten Quartal 2015 vor Steuern und Zinsen (Ebit) 51 Millionen Franken verdient. Trotz Frankenstärke und hartem Preiskampf wuchs der Betriebsertrag leicht um 0,2 Prozent auf 1,19 Milliarden Franken.
Die Lufthansa, ihr Mutterkonzern, startete nach einem Schreckensquartal mit einem Verlust von 167 Millionen Euro ins Jahr. Damit verbesserte Europas grösste Fluggesellschaft ihr Resultat gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich. Damals stand unter dem Strich noch ein Konzernverlust von 240 Millionen Euro. Verluste im reiseschwachen ersten Quartal sind bei Fluggesellschaften branchenüblich.
Strammes Kostenmanagement
Zu spüren bekam die Swiss die Aufhebung des Euromindestkurses und den Wettbewerbsdruck allerdings schon. Insbesondere der Heimmarkt und der europäische Verkehr seien von diesen Faktoren gebeutelt worden.
Dagegen entwickelten sich die Interkontinentalflüge trotz der negativen Währungseinflüsse positiv. Ebenfalls positiv zu Buche schlugen die eingeleiteten Sparmassnahmen. Wie die Swiss rapportiert, setzte sie bisher 148 von 320 eingeleiteten Massnahmen um.
Zu den wichtigsten davon zählen das Treibstoffmanagement und der Ausbau am Flughafen Genf. Der Gewinn kam demnach durch ein eisernes Kapazitätsmanagement und der daraus resultierenden hohen Auslastung der Flieger zustande. Hinzu kam der günstigere Treibstoffpreis.
Mehr Passagiere bei weniger Flügen
Die Passagierzahl im ersten Quartal hatte die Swiss bereits Mitte April publiziert. Demnach wuchs das Passagieraufkommen im Einklang mit dem Umsatz um 0,2 Prozent auf rund 3,53 Millionen.
Die Zahl der Flüge reduzierte sich derweil um 2,9 Prozent, was wiederum die Auslastung um 0,1 Prozentpunkte auf 78,9 Prozent nach oben trieb. Im Frachtgeschäft legte die Swiss um 1,7 Prozent zu.
42 Millionen wegen Pilotenstreiks
Der Mutterkonzern Lufthansa hat trotz eines Schreckensquartals mit dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich und Pilotenstreiks den Verlust zum Jahresauftakt deutlich vermindert. Hierzu trugen insbesondere die Entwicklung bei Swiss, Lufthansa Cargo und Lufthansa Passage bei. Der Umsatz zog um 8 Prozent auf knapp 7 Milliarden Euro an.
Unter dem Strich stand wegen eines Finanzgeschäfts mit Aktien der US-Fluggesellschaft JetBlue sogar ein Gewinn von 425 Millionen Euro. «Alle operativen Geschäftsfelder konnten ihre Ergebnisse im ersten Quartal steigern», sagte Konzernfinanzchefin Simone Menne.
Die Pilotenstreiks belasteten das Ergebnis den Angaben zufolge mit 42 Millionen Euro. Zudem zogen die Niedrigzinsen milliardenschwere Belastungen bei den Renten aus der Pensionskasse des Betriebs nach sich, was auf das Eigenkapital drückte.
Schäden durch Germanwings-Absturz versichert
Der Absturz der Maschine von Germanwings belastet die Lufthansa finanziell nicht, da die meisten Schäden versichert sind. Der Unfall habe so gut wie keinen Einfluss auf die Buchung bei der Lufthansa gehabt, und bei Germanwings selbst sei es zu einer vorübergehenden Buchungsdelle gekommen, erklärte die Lufthansa.
Am 24. März war ein Airbus von Germanwings mit 150 Menschen an Bord über den französischen Alpen abgestürzt. Nach Aussagen der Ermittler brachte der Copilot die Maschine absichtlich zum Absturz.
Im Gesamtjahr strebt die Konzernleitung weiterhin einen Betriebsgewinn von mehr als 1,5 Milliarden Euro an. Aufgrund der Geschäftsentwicklung der letzten Wochen sei es unwahrscheinlich, die Prognose deutlich zu übertreffen.
SDA/hvw
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