«Swisscom könnte einen Schritt weiter gehen»
Der grösste Schweizer Provider senkt die Gebühren für die mobile Datenübertragung in EU-Ländern. Laut Comparis-Experte Ralf Beyeler sind die Roaming-Gebühren dennoch «stark überteuert».

Die Swisscom hat am Donnerstag angekündigt, die Tarife für die Handynutzung in EU-Ländern erneut zu senken. Die grösste Mobilfunk-Betreiberin der Schweiz verabschiedet sich unter anderem von einem Datenpaket, das laut Comparis-Experte Ralf Beyeler am Bedürfnis der meisten Smartphone-Kunden vorbeizielt: Für 24 Franken konnten bisher 50 MB Daten heruntergeladen werden - aber bloss während 24 Stunden.
Neu kann dieselbe Anzahl Daten zum gleichen Preis während einer ganzen Woche heruntergeladen werden. «Damit dürfte das Datenpaket der Swisscom für viele Kunden der interessanteste Tarif fürs Surfen in EU-Ländern sein», schreibt Comparis in einer Pressemitteilung.
«Das Smartphone flexibler nutzen»
Das Swisscom-Angebot sei besonders für Leute interessant, die eine Woche in die Ferien fahren und in dieser Zeit nicht auf das mobile Internet verzichten möchten: «Sie können ihr Smartphone viel flexibler nutzen als bisher, weil sich das Datenpaket auf die ganze Woche aufteilen lässt.»
«Diese Preissenkung ist aus Sicht der Konsumenten zu begrüssen. Aber die Swisscom könnte durchaus einen Schritt weiter gehen», hält Beyeler fest. Denn die Roaming-Gebühren für den Datentransfer seien weiterhin «stark überteuert». Es sei nach wie vor störend, dass die Handynutzung im Ausland derart viel mehr kostet als das Surfen in der Schweiz. «Die Tarifanpassungen der Swisscom sind bloss ein Tropfen auf den heissen Stein», sagt Ralf Beyeler.
Die Deutsche Telekom macht es besser
Anbieter in anderen Ländern würden beweisen, dass mehr möglich ist. Die Deutsche Telekom zum Beispiel biete ihren Kunden fürs Surfen im europäischen Ausland ein Paket an, bei dem für rund 18 Franken während einer Woche 100 MB Daten heruntergeladen werden können. «Ist diese Menge aufgebraucht, verlangsamt sich einfach die Surfgeschwindigkeit, ohne dass zusätzliche Kosten entstehen. Ein solches Angebot hat Swisscom leider noch immer nicht», kritisiert Beyeler.
Swisscom-Kunden dürfte es laut Comparis in vielen Fällen günstiger zu stehen kommen, an der Reisedestination eine Prepaid-Karte eines lokalen Anbieters zu kaufen und diese in das Handy einzusetzen. Wer sich diese Mühe nicht machen wolle, für den empfehle sich, keine Dienste zu nutzen, die viele Daten übertragen. «Videos, Musik und Multimedia sollten tabu sein, wenn man sein Ferienbudget nicht überstrapazieren möchte - oder man nutzt das WLAN des Hotels», rät Ralf Beyeler.
SDA/rek
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