Swisscom überzeugend, SBB ungenügend
Der Bundesrat legte die Jahresbilanzen der bundesnahen Betriebe vor. Nicht alle konnten die Erwartungen erfüllen.

Die SBB hat die Erwartungen des Bundesrats im vergangenen Jahr nur teilweise erfüllt. Neben dem sinkenden Gewinn bereiten der Regierung vor allem die wachsenden Schulden des Bahnunternehmens Sorgen.
Der Konzerngewinn sank gegenüber dem Vorjahr um 44 Prozent auf 238 Millionen Franken. Derweil stieg die verzinsliche Nettoverschuldung auf 7,5 Milliarden Franken und damit auf das 19-Fache des Konzernergebnisses (Ebit).
Der Bundesrat erwarte eine mittelfristige Begrenzung der verzinslichen Nettoverschuldung auf das 12-Fache des Ebit, heisst es in einer Mitteilung der Regierung vom Mittwoch. Das bedeutet, dass die SBB die Schulden unter 5 Milliarden Franken drücken muss.
Teure Infrastruktur
Auch die Ziele im Bereich Infrastruktur hat die SBB nur teilweise erreicht. Betrieb und Erhalt der stark belasteten Infrastruktur erforderten 2013 zusätzliche Unterhaltsarbeiten und deutlich mehr Mittel. Dies führte zu einem Verlust von 129 Millionen Franken.
Die Zahl der Passagiere der SBB wuchs letztes Jahr erneut. Bei der Pünktlichkeit der Züge und bei der Kundenzufriedenheit stellt der Bundesrat einen «leichten Rückgang auf hohem Niveau» fest.
Positiv hebt er in seiner Jahresbilanz zu den strategischen Zielen der bundesnahen Unternehmen das Resultat im Güterverkehr hervor: Nach der strategischen Neuausrichtung sowie umfangreichen Sanierungsmassnahmen schrieb SBB Cargo erstmals seit über 40 Jahren einen kleinen Gewinn.
Innovative Ansätze bei Skyguide
Auch mit der Flugsicherung Skyguide ist der Bundesrat nur teilweise zufrieden. Er kritisiert insbesondere die Personalengpässe bei der militärischen Flugsicherung und Einsatzleitung und die im internationalen Vergleich sehr hohen Gebühren.
Bei dem am Dienstag vorgestellten Konzept, den Luftraum nachts nur noch von Genf aus zu überwachen, handelt es sich nach Ansicht des Bundesrats um einen «innovativen Ansatz» von Skyguide, zu wettbewerbsfähigen Preisen zu arbeiten.
Post und Swisscom kommen in der Bilanz 2013 des Bundesrats gut weg. Die Post habe die Umwandlung in die neue Rechtsform der spezialgesetzlichen Aktiengesellschaft erfolgreich umgesetzt. Dies gelte auch für die Ausgliederung der Postfinance in eine Aktiengesellschaft und deren Unterstellung unter die Finanzmarktaufsicht.
Weniger Gewinn bei der Post
«Die Ziele des Bundesrats hat die Post erreicht», schreibt der Bundesrat. Sie habe die Grundversorgung mit Postdiensten und Dienstleistungen des Zahlungsverkehrs in guter Qualität und zu angemessenen Preisen erbracht. Den Rückgang des Konzerngewinns um 146 auf 626 Millionen Franken führt die Regierung vor allem darauf zurück, dass die Post 2013 erstmals vollumfänglich steuerpflichtig war.
Auch die Swisscom hat die Erwartungen des Bundesrates hinsichtlich Marktposition, Wertentwicklung und Rentabilität erfüllt. Das Unternehmen sei finanziell gesund, wettbewerbsfähig und innovativ, engagiere sich über die Grundversorgungspflicht hinaus für den digitalen Anschluss sämtlicher Bevölkerungsgruppen sowie über die gesetzlichen Auflagen hinaus für den Jugendmedienschutz und für Nachhaltigkeit, schreibt der Bundesrat.
Nach seiner Einschätzung gelang es der Swisscom, in der Schweiz die Preiserosion im Kerngeschäft durch Mengenwachstum in neuen Geschäftsfeldern - vorab mobile Datendienste, Digital-TV und IT-Services - vollständig zu kompensieren. In Italien habe Fastweb in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld erneut Kunden und Marktanteile hinzugewonnen, die Rentabilität sei aber schwach geblieben.
SDA/mrs
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch