Syrien-Gipfel der USA und Russlands – Rebellen lassen 48 Iraner frei
In Genf wollen Diplomaten aus den USA und Russland am Freitag nach einer politischen Lösung für den Bürgerkrieg in Syrien suchen. Erstmals ist es in Syrien zu einem grossen Gefangenenaustausch gekommen.

Der internationale Sondergesandte Lakhdar Brahimi bemüht sich weiterhin um eine politische Beilegung des Konflikts in Syrien. Der stellvertretende russische Aussenminister Michail Bogdanow kündigte an, er werde am Freitag Brahimi und den stellvertretenden US-Aussenminister William Burns zu Gesprächen in Genf treffen. Russland hatte in der Vergangenheit mehrfach UNO-Resolutionen im Weltsicherheitsrat blockiert. Zuletzt kamen allerdings Signale aus Moskau, dass der Kreml nicht um jeden Preis an Assad festhalten wird.
Am Sonntag hatte der syrische Präsident in einer seiner seltenen Fernsehansprachen die internationalen Rücktrittsforderungen erneut zurückgewiesen und einen Plan zur Beilegung des Konflikts angekündigt. Die Initiative war von weiten Teilen der Staatengemeinschaft als unzureichend abgelehnt worden.
Der syrische Informationsminister Omran al Subi zeigte sich verärgert über die Reaktion auf Assads Vorschlag. Die USA und ihre westlichen Verbündeten hätten die Initiative des syrischen Staatschefs abgelehnt, «bevor sie überhaupt Zeit hatten, sie zu übersetzen», sagte al Subi laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur SANA am Dienstagabend nach einer Dringlichkeitssitzung im Kabinett, bei dem über den Friedensplan beraten wurde.
48 Iraner gegen 2000 Oppositionelle
Erstmals seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien haben die Konfliktparteien Medienberichten zufolge im grossen Stil Gefangene ausgetauscht. Die Rebellen liessen 48 Iraner frei, die im August vergangenen Jahres nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus verschleppt worden waren, wie das iranische Staatsfernsehen am Mittwoch berichtete. Die Aufständischen warfen den Gefangenen vor, Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden zu unterhalten. Teheran gilt als wichtigster Verbündeter der Regierung von Präsident Bashar al-Assad.
Im Gegenzug hätten die syrischen Sicherheitskräfte über 2000 Gefangene freigelassen, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch. Die Häftlinge seien von einem Gebäude des Innenministeriums zu Bussen eskortiert und weggebracht worden. Vermittelt worden sei der Gefangenenaustausch von der türkischen Hilfsorganisation IHH. Anderen Berichten zufolge war auch Katar an den Bemühungen beteiligt.
dapd/rub
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