Tabubruch der Postfinance
Die Postbank erhebt von Privatkunden mit über einer Million Franken ab Februar 2017 Negativzinsen. Bankenprofessor Maurice Pedergnana kritisiert den Schritt vehement.

Es ist ein Tabubruch auf Raten: Mit Postfinance führt das erste grosse Schweizer Finanzinstitut Negativzinsen für Privatkunden ein. Wer über eine Million Franken auf dem Konto hat, bezahlt ab nächstem Februar 1 Prozent auf jenen Betrag, der die Millionengrenze übersteigt. Die Einführung dieser «Guthabengebühr» erklärt Postfinance mit dem tiefen Zinsniveau und den Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Seit Anfang 2015 verlangt die SNB 0,75 Prozent Zins auf den Giroguthaben, die von den Geschäftsbanken bei ihr deponiert werden. Postfinance seien dadurch im laufenden Jahr Kosten von über 10 Millionen Franken entstanden.