Täter von Daillon soll Militärfan gewesen sein
Die Staatsanwaltschaft will den Mann, der im Wallis drei Frauen erschoss, rasch befragen. Derweil wird berichtet, das Scheitern seiner Militärkarriere habe den heute 33-Jährigen aus der Bahn geworfen.
Der 33-jährige Einwohner von Daillon, der in dem Walliser Dorf am Mittwoch drei Menschen erschoss und zwei verletzte, befindet sich ausser Lebensgefahr. Die zuständige Staatsanwältin will ihn so rasch als möglich befragen. Der Mann wurde bei der Festnahme von der Polizei am Brustkorb angeschossen und schwer verletzt.
Was den Mann zu seiner Tat trieb, ist weiterhin unklar. Neben der Scheidung seiner Eltern scheint ihn aber ein zweites Ereignis schwer getroffen zu haben. Mehrere Medien berichten, der 33-Jährige sei mit einer Militärkarriere gescheitert. Die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» berichtetunter Berufung auf nicht näher bezeichnete Quellen, der Mann sei militärbegeistert gewesen und hätte nach der Rekrutenschule auch weitergemacht, sei dann aber nicht befördert worden. Gemäss dem Zeitungsbericht hat es das Verteidigungsdepartement abgelehnt, den Fall zu kommentieren. Laut dem Walliser Polizeikommandanten Robert Steiner ist der 33-Jährige aber seit 2006 nicht mehr Mitglied der Armee.
Militär als einzige Freude
Der «Blick» schreibt, das Militär sei das Einzige gewesen, das ihm Freude bereitet habe. Ansonsten sei er nach Angaben einer Nachbarin ein Aussenseiter gewesen, der noch nie eine Partnerin gehabt habe. Nach der Rekrutenschule habe er Instruktor werden wollen; die Militärleitung habe ihn jedoch ausscheiden lassen. «Dies hat ihn völlig gebrochen», zitiert der «Blick» eine nicht namentlich genannte Bekannte.
Die Walliser Tageszeitung «Le Nouvelliste» zitierteinen ehemaligen Klassenkameraden: «Er war immer von der Armee begeistert. Vor etwa zehn Jahren hat er mich zu sich eingeladen. Er hatte diverse Waffen in einem Schrank – Messer, aber auch Gewehre und Pistolen.» Ein zweiter ehemaliger Klassenkamerad bezeichnet ihn als «eine Art Mischung aus Rambo und Pfadfinder».
Ebenfalls zu Wort kommt im Bericht des «Blicks» auch die heutige Freundin seines Vaters, Gisèle Zermatten. Diese sagt, er habe den Kontakt zur Familie abgebrochen. «Helfen konnten wir ihm nicht. Er wollte sich alleine durchschlagen und duldete nicht, dass wir ihm dreinreden.» Zermatten kritisiert auch die Behörden. «Er bekam Geld fürs Nichtstun. Er war kerngesund und hätte problemlos arbeiten können.»
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