Täter von München bewunderte Adolf Hitler
Alles deutet darauf hin, dass der neunfache Mörder von München rechtsextrem eingestellt war. Kontakte in die Szene hatte er aber wohl nicht.
Ali David S., der am 22. Juli in einem Münchner Einkaufszentrum um sich geschossen und 9 Menschen getötet hatte, wurde an einem 20. April geboren. Wie der Mann, den er wohl insgeheim bewunderte: Adolf Hitler. Dass sein Geburtstag auf den des Diktators und Massenmörders fiel, habe er als «Auszeichnung» verstanden.
Das berichtet die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» und beruft sich dabei auf Informationen aus Ermittlerkreisen.
Ein weiteres, ähnlich grausames Vorbild des jungen Mannes: Anders Behring Breivik, jener Rechtsextremist, der am 22. Juli 2011 – genau fünf Jahre zuvor – in Norwegen 77 Menschen umgebracht hatte.
Amoklauf-These in Frage gestellt
Wenngleich S. in der rechten Szene wohl nicht vernetzt war, deutet laut FAZ derzeit alles darauf hin, dass S. rechtsextrem eingestellt und seine Tat rassistisch motiviert war. Alle seine Opfer hatten einen Migrationshintergrund. Und auch die Tatsache, dass der junge Mann 300 Schuss Munition mit sich führte – also noch weitaus mehr Menschen hätte töten können – spricht für diese Hypothese.
S. Familie stammt aus dem Iran. Für Türken und Araber habe er nur Hass und Verachtung übrig gehabt, sie als minderwertig angesehen, berichteten Zeugen aus seinem engsten Umfeld laut FAZ. Bereits bekannt geworden war ein Video, das den Wortwechsel des Täters mit einem Anwohner des Olympia-Einkaufszentrums nach der Tat zeigt: Ali David S. rief unter anderem «Scheisstürken».
Er wollte nicht als Muslim angesehen werden
Der Deutsch-Iraner Ali David S. habe auch seinen Stolz darüber geäussert, «Arier» zu sein. Die Nationalsozialisten hatten in ihrer Rassenideologie die Deutschen als Arier zu einer überlegenen Menschengruppe erklärt. Ursprünglich bezeichnete der Begriff aber Angehörige eines der frühgeschichtlichen Völker mit indogermanischer Sprache in Indien und im Iran.
Das bayerische Landeskriminalamt wollte die Informationen der «FAZ» auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP weder bestätigen noch dementieren. «Spiegel Online» zitierte unterdessen einen 17-Jährigen, der mit dem Todesschützen befreundet gewesen sei. Demnach soll S. einen «Riesenhass auf die meisten Ausländer» entwickelt haben, weil ihn einige Jungen in der Schule «richtig zerpflückt» hätten. So habe er seinen Freunden verboten, ihn weiter bei seinem Spitznamen Ali zu rufen. Er habe nicht als Muslim angesehen werden wollen.
Bisher war die Tat als Amoklauf beschrieben und mit möglichen psychischen Erkrankungen von S. in Zusammenhang gebracht worden. Ebenfalls diskutiert wird ein etwaiger Racheakt wegen Mobbings durch Gleichaltrige.
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