Taliban nehmen Kundus ein
Radikalislamische Rebellen sind nach Kundus vorgedrungen und haben laut der Regierungsstelle die nordafghanische Stadt erobert.

Zwei Jahre nach dem Abzug der Bundeswehr aus Kundus haben die radikalislamischen Taliban die nordafghanische Stadt erobert. Der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki, sagte der Nachrichtenagentur AP am Montag, die Stadt sei in die Hände der Taliban gefallen. Damit gelang den Aufständischen die grösste Einnahme eines Stadtgebiets seit der US-geführten Invasion 2001. Die Eroberung markiert zudem eine grossen Rückschlag für die afghanischen Sicherheitskräfte. Seit Abzug der Nato-Schutztruppen Ende 2014 sind sie im Kampf gegen die Taliban auf sich gestellt.
Hunderte der radikalislamischen Extremisten hätten am frühen Montagmorgen aus mehreren Richtungen gleichzeitig angegriffen, teilte die Polizei zuvor mit. Den ganzen Tag über lieferten sie sich Gefechte mit Sicherheitskräften. Überall waren Kämpfer zu sehen, berichtete ein Reporter der AFP. Ähnlich äusserten sich zwei ranghohe Stammesvertreter. Bereits zuvor hatte die Polizei angegeben, an den Hauptzugängen zur Stadt gebe es «schwere Kämpfe». Die Stadt selbst war menschenleer, viele Bewohner trauten sich nicht aus ihren Häusern.
Der dritte Anlauf
Es war bereits das dritte Mal in diesem Jahr, dass die Taliban versuchten, Teile von Kundus zu erobern. In der Provinz war früher die Bundeswehr stationiert. Im Oktober 2013 übergab sie ihr dortiges Feldlager an die afghanischen Sicherheitskräfte. Seit dem Jahresbeginn sind die internationalen Truppen unter Nato-Führung nur noch mit einem Ausbildungs- und Beratungsauftrag in Afghanistan.
afp/sda/fal
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