Tausende Chinesen in der Aareschlucht
In Buskonvois besucht die riesige chinesische Reisegruppe, die zurzeit die Schweiz bereist, auch das Berner Oberland.
Plötzlich geht alles ganz schnell. Personal in Leuchtwesten steht bereit. Erste Busse fahren heran. Das Parkfeld beim Osteingang zur Aareschlucht scheint eng. Doch es funktioniert. Der Inhalt von vier, fünf Bussen auf einmal ergiesst sich auf den Parkplatz.
Besucher aus China – am Ende werden es Hunderte sein – begeben sich gesichert zum Schluchteingang. Busse kommen und gehen. Hektik, aber überschaubar. Gelächter, muntere Zurufe. Die Stimmung unter den Gästen ist fröhlich, ja ausgelassen. Offensichtlich geniessen sie die Reise in vollen Zügen – oder in diesem Fall in vollen Bussen.
Perfektes Timing
Es ist die grösste Reisegruppe, welche die Schweiz je gesehen hat. 12'000 Chinesen, die besonders erfolgreich Produkte einer US-Kosmetikfirma vermarktet haben, kommen zur Belohnung in die Schweiz. Sie erkunden den Titlis, stürmen den Rheinfall, besuchen Luzern, Bern, Interlaken. Und sie wandern durch die Aareschlucht.
«An sechs Tagen waren sie schon da», sagt Kurt Glarner. «Sie kommen jeweils am Morgen und am Nachmittag mit je 17 oder 18 Bussen», erklärt der Verwaltungsrat der Aareschlucht AG. Die Busse entladen die Gäste am Osteingang und nehmen sie am Westeingang wieder auf, nachdem sie die Schlucht durchwandert haben.
«Für uns sind die chinesischen Gäste ein Glücksfall», freut sich Glarner: «Das Timing ist perfekt, jetzt da Grimsel und Susten noch geschlossen sind.» Mit dem Mehrverkehr über die geöffneten Passstrassen wäre ein Verkehrschaos unvermeidlich. «So aber läuft alles rund; die chinesischen Reisegruppen sind angenehm und unkompliziert.» Zudem hofft Glarner, dass aufgrund begeisterter Empfehlungen weitere Gäste aus Fernost den Weg in die Aareschlucht finden.
Bald ist der Spuk vorbei
Die kurzzeitigen Besucheranstürme bringen auch Herausforderungen mit sich. So ist die Schlucht, während die Chinesen sie durchwandern, jeweils «nur in einer Richtung, vom Osteingang zum Westeingang, begehbar», wie Glarner erklärt. «Für andere Gäste sorgt in diesen relativ kurzen Zeitfenstern ein kostenloser Shuttleservice vom West- zum Osteingang dafür, dass auch sie die Aareschlucht geniessen können.»
Derweil stehen 17 Busse schon wieder bereit. Sie nehmen die fernöstliche Passagierflut beim Westeingang auf und transportieren sie weiter nach Interlaken. Bald schon ist der Spuk vorbei, und es ist wieder ruhig, als wäre nichts gewesen.
Am Freitag, Sonntag und Montag werden noch weitere chinesische Gruppenkontingente die Aareschlucht besuchen.
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