Telefonat von Ashton mit estnischem Minister sorgt für Aufsehen
«Hinter den Heckenschützen in Kiew steckte wohl nicht Janukowitsch»: Eine Telefonaufnahme bringt die neue ukrainische Führung in Bedrängnis.
Ein von Unbekannten veröffentlichtes Telefonat der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton mit dem estnischen Aussenminister Urmas Paet rückt die neue Führung der Ukraine in ein neues Licht. In dem Gespräch vom 26. Februar deutet Paet an, dass womöglich auch die damalige Opposition für das Blutbad in Kiew wenige Tage zuvor verantwortlich sein könnte – und nicht der inzwischen abgesetzte damalige Präsident Wiktor Janukowitsch. Die Echtheit des Telefonmitschnitts wurde von der estnischen Regierung inzwischen bestätigt.
Bei dem Blutbad in Kiew am 20. und 21. Februar waren mehrere Dutzend Demonstranten und auch etwa 15 Polizisten getötet worden. «Es wird inzwischen immer mehr angenommen, dass hinter den Heckenschützen nicht Janukowitsch steckte», sagte Paet. Vielmehr werde «irgendjemand» von der damaligen Opposition, die inzwischen die Macht in der Ukraine übernommen hat, verdächtigt.
«Ich denke, wir wollen eine Untersuchung»
«Es ist wirklich verstörend, dass die neue Koalition nicht untersuchen will, was wirklich geschah», sagte Paet. Er hatte einen Tag vor dem Telefonat mit Ashton mit der neuen Führung in Kiew gesprochen. Die EU-Aussenbeauftragte zeigte sich von den Aussagen des estnischen Aussenministers verwirrt: «Ich denke, wir wollen eine Untersuchung. Ich meine, ich weiss nicht. Meine Güte.»
Paets Sprecherin bestätigte inzwischen die Authentizität der Aufnahme, deren Veröffentlichung sie verurteilte. «Wir weisen die Annahme zurück, dass Paet die Einschätzung äusserte, dass die Opposition in die Gewalt verwickelt war», fügte Minna-Liina Lind hinzu.
AFP/wid
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