Thiams Pläne für die neue CS
Der neue Chef der Credit Suisse hat bis Ende 2018 ein ehrgeiziges Sparziel. In der Schweiz sind 1600 Stellen gefährdet.

Der neue CS-Chef Tidjane Thiam macht Ernst: Unter seiner Führung wird die zweitgrösste Schweizer Bank umgebaut. Die Organisation wird gestrafft und das Kapitalpolster verbessert.
Die Bank will bis Ende 2018 3,5 Milliarden Franken einsparen. Hierzu muss die Credit Suisse (CS) ihre Organisation straffen. Ein Teil der Schweizer Bank soll an die Börse gebracht werden.
Nach der Ankündigung des Umbaus und der Veröffentlichung von Quartalszahlen haben deren Aktien am Mittwoch zeitweise bis fünf Prozent an Wert verloren.
Auftritt am Investor Day: Thiam erklärt die neue CS.
In den USA will die CS nicht mehr direkter Ansprechpartner für vermögende Kunden sein. Demgegenüber sollen die Dienstleistungen - wie zum Beispiel das Investmentbanking - für reiche Kunden weitergeführt werden.
Zusammenarbeit mit US-Bank Wells Fargo
Das Privatbanking-Geschäft in den USA der Credit Suisse sei zurzeit nicht so positioniert, dass es ohne beträchtliche Investitionen mit der Konkurrenz mithalten und die von der CS angestrebten Profitabilitätsziele erreichen könne, schreibt die CS in ihrer Mitteilung vom Mittwoch. Darum habe die Grossbank entschieden, das Geschäftsmodell dieser Geschäftseinheit anzupassen.
Konkret hat die Credit Suisse mit der US-Bank Wells Fargo ein Abkommen unterzeichnet, die es den US-Beratern der CS und ihren Klienten erlaubt, per Anfang 2016 zu Wells Fargo zu wechseln. Credit Suisse trennt sich also in den USA vom direkten Kundengeschäft.
Die Dienstleistungen für diesen Geschäftsbereich dagegen, das Investmentbanking und die Anlagenverwaltung, will die CS weiterführen. Credit Suisse hat mit Wells Fargo vereinbart, dass die Schweizer Grossbank diese Dienstleistungen für das Netz der US-Bank anbieten soll.
Weiter teilte die CS mit, dass sie ihr Kapitalpolster mit zwei Massnahmen um 6,05 Milliarden Franken verbessern will. Bei der Kapitalisierung machte die Bank im dritten Quartal kaum Fortschritte.
Doch noch Gewinn
Unter dem Strich blieben im dritten Quartal aber noch 779 Millionen Franken Gewinn. Das ist weit mehr als von einigen Analysten erwartet, aber ein Viertel weniger als im Vorjahresquartal.
Der Gewinn lag damals bei über einer Milliarden Franken. Das Private Banking & Wealth Management wie auch das Investmentbanking seien von geringeren Kundenaktivitäten und ungünstigen Marktbedingungen beeinträchtigt gewesen, schreibt die CS in ihrer Mitteilung. Mit der Investmentbank schrieb die Grossbank denn auch einen Vorsteuerverlust von 125 Millionen Franken.
Im Private Banking & Wealth Managament erwirtschaftete die Bank einen Vorsteuergewinn von 647 Millionen Franken. Das ist knapp ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum und liegt deutlich unter den Prognosen von Analysten. Der konzernweite Vorsteuergewinn lag bei 861 Millionen Franken und damit ebenfalls unter Vorjahr.
Auch beim Gesamtertrag schneidet die Bank unter Vorjahr ab. Er beläuft sich auf 5,99 Milliarden Franken, gegenüber 6,54 Milliarden Franken im dritten Quartal 2014.
Zufrieden ist die CS hingegen mit dem Nettoneugeldzufluss von 16,4 Milliarden Franken. Dieser ist höher als in den beiden Quartalen zuvor. Die Bank bezeichnet ihn in der Mitteilung als stark.
Beim Ausblick rechnet die CS weiterhin mit einem schwierigen Umfeld, will aber dank ihrer neuen Strategie und der neuen Organisationsstruktur langfristig wachsen.
Restrukturierungskosten von 1,3 Milliarden
Die Kosten für die Restrukturierungsmassnahmen beziffert die CS auf insgesamt 1,3 Milliarden Franken. Zusätzlich zu diesen direkt mit der Restrukturierung verbundenen Kosten rechnet Finanzchef David Mathers in der Periode von 2016 bis 2018 mit weiteren Beträgen von 0,7 bis 1,2 Milliarden Franken zur Erreichung der fortlaufend angestrebten Einsparungen.
Angesichts der geplanten Verkleinerung des Investmentbankings ist nach Angaben des CS-Finanzchefs hier mit einer substantiellen Abschreibung zu rechnen. Die Abschreibung dürfte die Bilanz im vierten Quartal belasten - auf die Kapitalquote werde sie jedoch keinen Einfluss haben, erklärte Mathers vor Investoren in London.
Thiam krempelt das Management um:
SDA/chk
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