Thurgauer Regierung gesteht Fehler wegen Hefenhofen ein
Im Thurgau soll es nie mehr einen Fall wie Hefenhofen geben. Doch jetzt wird publik, dass ein Bauer in Bussnang trotz Verbot noch Kühe hält.
Die Thurgauer Regierung räumt Fehler im Umgang mit dem mutmasslichen Tierquäler von Hefenhofen ein. Weitere Fälle mit Tierhalteverbot sollen geprüft werden. Dies hat der Regierungsrat am Mittwoch im Thurgauer Kantonsparlament gesagt.
Der zuständige Regierungsrat, Walter Schönholzer, dankte der Frau, welche die schrecklichen Zustände auf dem Hof dokumentiert hatte und den Pferdehalter in Hefenhofen Ende Juli anzeigte. «Ein solcher Fall darf sich nicht wiederholen», sagte Schönholzer.
Es sei die Aufgabe des Kantons, die Vorkommnisse in diesem extremen Fall schonungslos und systematisch zu analysieren. «Dies schulden wir den toten und misshandelten Pferden», sagte Schönholzer. Allfällige Vollzugsmängel müssten korrigiert werden. Am Donnerstag will der Regierungsrat die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rats informieren, wie er zu Beginn der Grossratssitzung in Frauenfeld sagte.
Noch ein Fall im Thurgau
Im Thurgau ist ein zweiter Fall eines Bauern bekannt geworden, der trotz Tierhalteverbots Kühe unter miserablen Bedingungen halten soll. Wie der «Blick» berichtet, erliessen die Thurgauer Behörden gegen den betroffenen Bauern im Weiler Reuti bei Bussnang schon 2010 ein Tierhalteverbot, nachdem der Thurgauer Tierschutzverband eine Anzeige gemacht hatte. Trotzdem soll der Bauer noch immer rund 60 Kühe unter fragwürdigen Bedingungen halten.
«Ein im Zerfall befindliches Wohnhaus, defekte Traktoren, ungepflegte Weiden – ein einziges Chaos», schildert «Blick» den Zustand des Hofs. Gegen das Tierhalteverbot und gegen eine Vollstreckungsverfügung ging der Bauer zwei Mal erfolglos bis vor Bundesgericht.
Inzwischen soll er den Hof an einen Neffen verpachtet haben, sich aber trotzdem immer noch selber um die Kühe kümmern. Beim Kanton war vorerst keine Stellungnahme zum Fall erhältlich. Die Regierung werde sich am Mittwoch im Grossen Rat äussern, hiess es beim Informationsdienst auf Anfrage.
SDA/kaf
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