Kritik an Freiland-HühnerhaltungTierschutzaktivisten besetzen Eierfarm in Eptingen
Rund 35 junge Menschen haben sich im Hühnerstall und bei der Hofeinfahrt angekettet. Der Eierproduzentenverband Gallo Suisse kritisiert die Aktion.

Tierschutzaktivistinnen und -aktivisten der Vereinigung «1individuum» haben am Samstagmorgen einen Hühnerstall in einer Freiland-Eierfarm in Eptingen besetzt. Der Eierproduzentenverband Gallo Suisse kritisierte die «illegale Aktion».
Ein Sprecher der Baselbieter Polizei bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA die Aktion. Sie sei bislang friedlich verlaufen. Rund 35 junge Menschen hätten sich beim Hof versammelt und verlangten ein Gespräch mit dem Präsidenten des Eierproduzentenverbands Gallo Suisse, der sich am frühen Nachmittag mit der Baselbieter Kantonstierärztin auch an den Ort des Geschehens begeben hat.
Mehrere Aktivistinnen und Aktivisten waren am frühen Morgen in einen Stall eingedrungen und hatten sich dort inmitten der Hühner angekettet. Weitere Beteiligte ketteten sich bei der Hofeinfahrt an. Die Vereinigung mit dem Namen «1individuum» wies in einer Medienmitteilung unter anderem auf tote Tiere hin, die neben den lebenden Artgenossen liegen würden.
Gallo Suisse kritisiert die Aktion
In einer Stellungnahme kritisierte Gallo Suisse die Aktion. Den Stall unbefugt zu betreten sei nebst Hausfriedensbruch ein Verstoss gegen das Tierwohl und das Wohlbefinden der betroffenen Bauernfamilie, schreibt der Verband.
Der Verband habe Vertrauen in die Sorgfalt des betroffenen Eierproduzenten, sagte der Präsident von Gallo Suisse, Daniel Würgler auf Anfrage. Man sei stets bereit, Einblick in die Ställe zu geben. Die Aktivistinnen und Aktivisten hätten im Vorfeld aber nie das Gespräch gesucht.
Im Moment gestalte sich die Situation als schwierig, so Würgler weiter. Die Aktivistinnen und Aktivisten weigerten sich, den Stall zu verlassen, so dass es der Kantonstierärztin nicht möglich sei, sich selber ein Bild von der Situation zu machen. Sie sei aber mit den Besetzern im Gespräch.
Gegen die Aktivistinnen und Aktivisten wurde gemäss Angaben des Verbandspräsidenten Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstattet.
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