Todesschütze von Florida muss wieder in Haft
Vor gut einem Monat kam George Zimmermann auf Kaution aus der Untersuchungshaft frei. Nun stellte sich heraus, dass er die Justiz täuschte. Sein Aufenthalt ist weiter unbekannt.

Der im US-Bundesstaat Florida wegen der Tötung eines schwarzen Jugendlichen angeklagte Nachbarschaftswächter George Zimmerman muss wieder in Untersuchungshaft. Ein Richter in Sanford widerrief die Freilassung auf Kaution, wie US-Medien berichteten. Die Staatsanwaltschaft wirft Zimmerman demnach vor, die Justiz über seine finanzielle Situation getäuscht zu haben. Ausserdem soll der 28-Jährige über einen zweiten Pass verfügen. Zimmerman muss sich nun binnen 48 Stunden der Polizei stellen.
Zimmerman hatte Ende Februar in Sanford nahe Orlando den 17-jährigen Trayvon Martin erschossen. Der Schütze war an jenem Abend auf Patrouillengang in seiner Nachbarschaft unterwegs und hielt den Teenager für einen Einbrecher. Zimmerman sagte aus, in Notwehr gehandelt zu haben. Der Junge, der sich auf dem Weg von einem Einkauf nach Hause befand, war allerdings unbewaffnet.
Das Recht zum Schiessen
Die Polizei hatte Zimmerman kurz in Gewahrsam genommen und dann wieder laufen lassen. Sie berief sich dabei auf ein Gesetz, das den Bürgern in Florida das Recht zu schiessen gibt, wenn sie sich ernsthaft bedroht fühlen. Nach heftigen Protesten nahm die Justiz Zimmerman schliesslich wieder fest. Die Staatsanwaltschaft erhob am 11. April Anklage wegen schweren Totschlags, am 23. April kam er gegen Zahlung einer Kaution erneut frei. Seinen Aufenthaltsort hielt Zimmerman, der auf nicht schuldig plädiert, geheim. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft.
Der Tod des afroamerikanischen Jugendlichen führte in den USA zu einer aufgeheizten Debatte über Rassismus, in die sich sogar Präsident Barack Obama einschaltete. Zimmerman wird zur Last gelegt, sich Martin auch wegen dessen Hautfarbe als Verdächtigen vorgenommen zu haben. Polizei und Justiz stehen in der Kritik, weil sie den Fall zunächst vernachlässigt haben sollen. Martins Eltern beklagten, dass die Behörden anders reagiert hätten, wenn das Opfer weiss und der Schütze schwarz gewesen wäre.
AFP/ami
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