Tourismusflaute – jetzt kommen die Russen
Die Tourismusbranche bekommt die Finanzkrise und den starken Franken zu spüren, immer weniger Ausländer verbringen ihre Ferien in der Schweiz.
Vor allem bei den US-Amerikanern gab es einen Einbruch um 15 Prozent bei den Logiernächten, wie aus den Septemberzahlen des Bundesamtes für Statistik (BSF) vom Freitag hervorgeht. Dies sind 28'000 Logiernächte weniger. Auch Deutsche (minus 12'000 Nächte), Japaner, Koreaner und Gäste aus den Golfstaaten kamen deutlich weniger.
Dafür wurden im September 6000 Logiernächte mehr (+26 Prozent) von russischen Gästen in Schweizer Hotelbetten gezählt. Laut BFS ist dieser Sprung bislang einmalig. Unter dem Strich ging die ausländische Nachfrage im September um 2,5 Prozent auf 1,8 Millionen Logiernächte zurück. Dafür kamen noch mehr Schweizerinnen und Schweizer als ein Jahr zuvor: Hier verzeichnete das BFS eine Zunahme von 1 Prozent auf 1,6 Millionen Nächte.
Auf hohem Niveau
Insgesamt zählten Schweizer Hotels 31'000 Logiernächte (-0,9 Prozent) weniger als im September 2007. Trotz dieses kleinen Knicks liegen die Zahlen für 2008 bislang immer noch 3,6 Prozent höher als in der Vorjahresperiode.
Zwar sei der Rückgang bei den Ausländern auch schon im August spürbar gewesen, jedoch sei noch kein genereller Trend aus den Zahlen abzulesen, sagte Lisa Bergen vom BFS dazu. Und gar von einer Krise zu sprechen, wäre klar übertrieben.
Beliebtes Bündnerland
«2007 war für den Schweizer Tourismus ein absolutes Spitzenjahr», sagte Bergen, «in diesem Jahr liegen die Zahlen sogar noch darüber». Bei den Zahlen für September könne man höchstens von einer Stagnation auf sehr hohem Niveau sprechen.
Am beliebtesten bleibt der Kanton Graubünden. Die Bündner konnten im September einen Anstieg von 6,5 Prozent oder 31'000 Logiernächten auf über eine halbe Million verbuchen. Bereits im August hatte Graubünden den stärksten Anstieg verzeichnet.
Dagegen musste die zweitgrösste Tourismusregion, das Berner Oberland, einen Rückgang um 12'000 auf etwas über 480'000 Logiernächte hinnehmen.
Sonnenstube steht im Regen
Im Tessin gab es im September einen starken Rückgang. Unter anderem wegen des Regenwetters, das vor allem die kurzfristig buchenden Schweizer Gäste abschreckt, brachen die Logiernächte um 8,7 Prozent ein: Es wurden 30'000 weniger Logiernächte in der «Sonnenstube» gezählt als noch im September 2007.
Doch nicht nur das Wetter macht den Tessinern zu schaffen. Laut BFS ist seit Jahresbeginn «eine negative» Tendenz bei den Logiernächten im Tessin festzustellen - im Gegensatz zum Rest der Schweiz.
SDA/cpm
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch