Toyota ist rehabilitiert: Keine Elektronikfehler in Autos
Experten der US- Raumfahrtbehörde Nasa haben den japanischen Autohersteller vom Vorwurf entlastet, elektromagnetische Störungen hätten die Unfallserie der vergangenen Jahre ausgelöst.

«Toyotas Probleme waren mechanischer Natur, nicht elektronischer», sagte der US-amerikanische Verkehrsminister Ray LaHood am Dienstag. Er hatte zusammen mit dem Kongress auf die Untersuchungen gedrungen.
Es habe nur zwei Gründe gegeben, wegen derer die Autos ohne das Zutun der Fahrer beschleunigt hätten, fuhr LaHood fort: rutschende Fussmatten und klemmende Gaspedale.
Der japanische Hersteller zeigte sich in einer Stellungnahme erleichtert: Die Studie untermauere, dass die Autos von Toyota und der dazugehörigen Premiummarke Lexus sicher seien, sagte der nordamerikanische Qualitätschef Steve St. Angelo. Die restlichen Zweifel am elektronischen System dürften damit ausgeräumt sein.
Gas- mit Bremspedal verwechselt
Toyota hatte zur Jahreswende 2009/2010 rund acht Millionen Autos wegen der beiden Defekte zurückrufen müssen. Das Unternehmen ramponierte sein Image, die Verkäufe brachen ein, der Schaden ging in die Milliarden.
Toyota musste überdies in den USA Strafen von insgesamt 48,8 Millionen Dollar zahlen, weil der Hersteller die Probleme nach Ansicht des Verkehrsministeriums nicht rechtzeitig gemeldet hatte.
Umfangreiche Tests
Nach umfangreichen Tests seien seine Leute zu dem Schluss gekommen, dass die elektrischen Systeme bis auf wenige Sonderfälle einwandfrei gearbeitet hätten, sagte ein Nasa-Chefingenieur.
Und selbst in diesen Sonderfällen hätten die Wagen nicht ohne das Treten des Gaspedals auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen können. «Es gibt Sicherheitseinrichtungen, die ein ungewolltes Beschleunigen verhindern.»
Die Fahrer hätten in Stresssituationen oftmals schlicht das Gas- mit dem Bremspedal verwechselt, stellten die NASA-Ingenieure fest. Die Experten hatten Dutzende Unfälle untersucht, bei denen auch Menschen umgekommen waren.
Kritischer Verkehrsminister
Die Studie stärkt Toyota den Rücken - zum einen bei den laufenden Gerichtsverhandlungen über Schadenersatz für die Unfallopfer und Hinterbliebenen.
Zum anderen gegenüber der Politik. Insbesondere Verkehrsminister LaHood hatte Toyota mehrfach unterstellt, der Konzern verheimliche den wahren Grund für das ungewollte Beschleunigen. LaHood hatte die komplexe Elektronik der modernen Autos im Verdacht. Toyota hatte dies von Anfang an zurückgewiesen.
SDA/bru/pbe
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