Tresor in Aroser Brand-Ruine gibt zu reden
Eine Familie, die zur Brand-Zeit im Posthotel gastierte, will ihren Schmuck zurück. Doch das dürfte schwierig werden.
Statt unbeschwerter Winterferien erlebte eine Westschweizer Familie im Posthotel Arosa einen Albtraum. Die Eltern waren am 30. Dezember 2016 gerade im Whirlpool, als eine Frau schrie: «Es brennt!» In Badekleidern rannte das Paar durch dichte Rauchwolken zu den beiden Söhnen. Es fand die Teenager im Zimmer. Die zwei hatten vom Brand noch nichts bemerkt, der das Viersternhaus in 36 Stunden weitgehend zerstören sollte.
Sofort machten sich der ältere Sohn und der Vater daran, Menschenleben zu retten. Sie klopften an Zimmertüren und zeigten anderen Gästen Fluchtwege auf. Das war wichtiger, als die eigenen Kleider und Gegenstände in Sicherheit zu bringen. Alles verbrannte. Wie durch ein Wunder starb niemand, und es gab nur wenige Verletzte. Zu ihnen gehört die Mutter der Familie, die sich einen Arm brach.
Der Schmuck war unversehrt
Und was war mit den Wertsachen der Familie, die in robusten Safes in ihren beiden Zimmern lagerten? Ein Tresor auf der Vorderseite des Hotels konnte Anfang Januar mit einer ausfahrbaren Leiter geborgen werden. Und siehe da: Der Schmuck darin war unversehrt. Trotz dieses Erfolgs verzichteten die Hoteleigentümer darauf, auch beim zweiten Safe eine Bergungsaktion zu versuchen. «Wir haben alles Menschenmögliche getan, um Wertsachen und Erinnerungsstücke aus den Trümmern zu retten», findet Posthotel-Verwaltungsrat Alain Cheseaux. «Auf der Rückseite des Hauses, die vom Brand stärker zerstört wurde, war dies aus Sicherheitsgründen aufgrund akuter Gefährdung von Menschenleben nicht möglich.»Die betroffene Familie fühlt sich schlecht behandelt – nachdem Vater und Sohn beim Brand ihr eigenes Leben aufs Spiel setzten, um andere zu retten. Im Safe befände sich Schmuck, an dem schöne Erinnerungen hafteten, sagt der Vater. Er findet, dass zumindest genauer abgeklärt werden müsste, ob sich der zweite Tresor auch retten lasse. Ein Statiker hat zwar das Hotel als einsturzgefährdet eingeschätzt, aber über eine Beurteilung des Risikos einer weiteren Bergung ist nichts bekannt.
Bildstrecke – Aroser Posthotel in Flammen:
Die Aroser Feuerwehr wäre sogar bereit, die Situation vor Ort abzuschätzen. «Auf Anfrage des Hotelbesitzers würden wir dies tun», sagt Kommandant Jörg Zoller. Wie bei der ersten Bergung von Wertsachen käme ein Hubretter zum Einsatz. Die Hotelbesitzer, eine Gruppe aus Malaysia, haben sich aber nur schon geweigert, die Einwilligung für einen Augenschein zu geben. Sie wollen möglichst schnell abbrechen und hoffen, dass beim Abriss von oben her der Tresor aus den Trümmern geborgen wird. Für die Westschweizer Familie ist dabei das Risiko zu gross, dass ihr Schmuck zerstört wird.
Nun könnte es doch noch eine Einigung geben – und eine zweite Bergungsaktion. Nachdem der TA am Freitag die Hotelleitung mit Fragen konfrontiert hatte, zeichnete sich gestern Nachmittag eine Lösung ab.
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