Tresorverwalter mit langen Fingern
Ein langjähriger Tresorverwalter einer Zürcher Privatbank hat jahrelang Goldmünzen im Wert von 176'000 Franken gestohlen. Heute Mittwoch wurde er zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt

Der heute 62-jährige Angeklagte arbeitete zwanzig Jahre lang am Paradeplatz als Tresorverwalter einer Zürcher Privatbank. Ende 1998 schlug er zum ersten Mal zu: Er stahl aus den Safes mehrere so genannte «Krügerrand»-Münzen und löste diese an einem Schalter im gleichen Haus ein.
Der erfolgreiche Diebstahl rief nach Wiederholung. Bis Mitte 2002 griff der Beschuldigte immer wieder in die Schachteln und zweigte so insgesamt 400 Münzen ab. Mit dem Verkaufserlös deckte der Mann in erster Linie private Börsenverluste. Er leistete sich aber auch ein Motorboot im Kanton Tessin.
Diebstahl wurde erst nach sechs Jahren entdeckt
Damit das Fehlen der Münzen nicht auffiel, ersetzte er das Diebesgut jeweils durch Silberbarren. So blieben die Schachteln immer etwa gleich schwer.
2002 hörte er mit Stehlen auf und war danach noch sechs Jahre lang bei der Privatbank tätig. Erst 2008 wurde das Fehlen der Münzen bemerkt. Der Mitarbeiter stellte sich und legte vor den Zürcher Untersuchungsbehörden ein umfassendes Geständnis ab. Die Bank setzte ihn vor die Tür. Seither ist der Mann arbeitslos.
233'000 Franken verprasst
Das Gericht setzte wegen gewerbsmässigen Diebstahls eine bedingte Freiheitsstrafe von 14 Monaten fest und sprach von einem nicht mehr leichten Verschulden. Der Angeschuldigte habe das Vertrauensverhältnis zu seiner langjährigen Arbeitgeberin missbraucht, sagte der Richter.
20'000 Franken muss der Verurteilte der Privatbank nun zurückzahlen. Dies dürfte allerdings schwierig werden. Von den 176'000 Franken ist nichts mehr da - im Gegenteil: Der Mann hat heute 57'000 Franken Schulden.
SDA/fsc
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