Troika kehrt nach Griechenland zurück
Die EU stellt Griechenland weitere Milliardenhilfen in Aussicht. In den kommenden Tagen werden die Troika-Kontrolleure nach Athen reisen. Neue Mittel aus dem Hilfsprogramm gibt es erst nach einem positiven Votum.

Nach monatelangem Poker mit den internationalen Geldgebern kann das krisengeschüttelte Griechenland auf weitere Milliardenhilfen hoffen. Die Euro-Finanzminister kündigten heute eine Rückkehr der Troika-Kontrolleure nach Athen in den kommenden Tagen an.
«Wenn jeder seine Arbeit macht, kann die Überprüfung im März abgeschlossen werden», sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel. Erst nach einem positiven Troika-Votum können neue Mittel aus dem Hilfsprogramm fliessen. Auf europäischer Seite stehen derzeit 10,1 Milliarden Euro bereit.
Die Euro-Staaten machten zudem deutlich, dass sie es bei möglichen Zusatzhilfen für Athen überhaupt nicht eilig haben. «Es gibt keinen dringenden Grund, über die Zukunft und eine Nachfolge (des Programms) vor der zweiten Jahreshälfte zu debattieren», resümierte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem.
Keine akute Geldnot
Die Kassenhüter umschiffen damit die Europawahlen vom 22. bis 25. Mai. Es wird befürchtet, dass euroskeptische Parteien von dem seit Jahren dauernden Griechenland-Debakel profitieren könnten.
Griechenland bekam internationale Hilfsprogramme mit einem Umfang von insgesamt rund 240 Milliarden Euro. Auf europäischer Seite läuft das Programm Ende des Jahres aus, der Internationale Währungsfonds (IWF) ist hingegen noch bis Anfang 2016 in der Pflicht. Die ins Stocken geratene Troika-Prüfung läuft bereits seit vergangenem September.
«Über die Auszahlung der nächsten Tranche werden wir entscheiden, sobald die Troika dafür die Voraussetzungen geschaffen hat. Das wird vor dem Mai sein», sagte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble. Dann steht in Athen eine Schuldentilgung in Milliardenhöhe an. Es gibt aber keine akute Geldnot, da Griechenland 2013 nach eigenen Angaben einen Budgetüberschuss erzielt hat – dabei ist allerdings die riesige Zinslast ausgeblendet. In Zypern gibt es zurzeit keine besonderen Probleme – das Hilfsprogramm von insgesamt 10 Milliarden Euro sei in der Spur, sagte Dijsselbloem.
SDA/rbi
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch