Trotz Schwäche im Detailhandel: Migros steigert Umsatz leicht
Das Kerngeschäft läuft nicht gut, doch dank des Onlinegeschäfts erzielt die Migros einen Rekordumsatz.

Bei der Migros haben sich die schlimmsten Befürchtungen nicht bestätigt. Der Umsatz des Migros-Genossenschafts-Bunds (MGB) ist im vergangenen Jahr leicht gewachsen – um 0,7 Prozent auf 28,66 Milliarden Franken, wie das Unternehmen heute Freitag mitteilte. Im Dezember hatte MGB-Präsidentin Ursula Nold noch davor gewarnt, dass 2019 kein erfolgreiches Jahr werden könnte.
Einer der Haupttreiber des Wachstums war das Onlinegeschäft. Dort stieg der Umsatz um knapp zehn Prozent – vor allem weil sich der Onlinehändler Digitec Galaxus gut entwickelte. Die Migros macht rund acht Prozent ihres Umsatzes online. Zuwächse verzeichnete der Detailhandelsriese auch beim Discount-Ableger Denner sowie bei den Migrolino-Läden.
Die erwarteten Probleme im Detailhandel haben sich hingegen bestätigt. Laut der Migros, sank der konsolidierte Umsatz aus dem genossenschaftlichen Detailhandel um 0,7 Prozent.
Mehr Kunden – sinkende Preise
In den Läden der zehn regionalen Migros-Genossenschaften ging der Umsatz gar um 1,4 Prozent zurück. Dies obwohl die Kundenfrequenz laut der Mitteilung gestiegen ist: 353 Millionen Einkäufe verzeichnete die Migros im vergangenen Jahr, das entspricht einem Plus von 0,8 Prozent. Ein Grund für den Rückgang ist eine Preisreduktion bei rund 1500 Produkten.
Das letzte Mal, als die Migros einen Umsatzverlust hinnehmen musste, war 2011. Damals gingen die Zahlen um 0,7 Prozent auf 21,045 Milliarden Franken runter. Der Einkaufstourismus war 2011 ein Grund für den Rückgang. Seither ging es bei der Migros stets aufwärts, Rekordumsätze folgten auf Rekordumsätze.
Der Gewinn rutschte hingegen in den vergangenen Jahren ab: 2014 hatte die Migros noch 826 Millionen Franken verdient – 2018 war es nur noch etwas mehr als die Hälfte davon.
Die Gewinnzahlen für 2019 gibt der MGB noch nicht bekannt. Im vergangenen Jahr stammte fast die Hälfte – nämlich 228 Millionen – des Gewinns von 475 Millionen Franken der gesamten Gruppe von der Migros-Bank. In diesem Jahr sieht es dort wiederum gut aus: 255 Millionen Franken beträgt der Gewinn, wie die Migros-Bank heute Freitag mitteilte. Noch einmal deutlich mehr als im vergangenen Jahr. Zumindest von dieser Seite wird das Ergebnis der Migros gestützt.
Konkurrenz wächst
Die Migros hat zuletzt auch ihre Strategie überdacht und mehrere Tochterunternehmen verkauft wie das Möbel- und Wohnaccessoires-Geschäft von Interio und Depot. Zudem will sich die Migros von Globus trennen, und jüngst wurde auch über einen möglichen Verkauf des Glattzentrums spekuliert.
Die Konkurrenz hat den Umsatz im vergangenen Jahr gehalten oder gesteigert. Die Discounter Lidl und Aldi dürften im letzten Jahr alle um über 2 Prozent gewachsen sein, und auch Hauptkonkurrent Coop hat im Kerngeschäft leicht zugelegt.
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