Trump bekräftigt in Mexiko Recht zum Bau einer Mauer
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump und der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto haben bei ihrem Treffen über Wirtschaft und Migration gesprochen.
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat in Mexiko seine Pläne für den Bau einer Mauer an der gemeinsamen Grenze verteidigt. Die USA hätten das souveräne Recht, ihr Territorium zu sichern, sagte Trump am Mittwoch nach einem Treffen mit Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto. Wenn Menschen, Drogen und Waffen nicht mehr illegal über die Grenze kämen, sei das für beide Seiten von Vorteil. Seine Forderung, Mexiko solle die Mauer auf US-Gebiet bezahlen, wiederholte er nicht öffentlich.
Trump hatte die Mexikaner im Wahlkampf als Vergewaltiger und Kriminelle beschimpft, die er mit einer Mauer aus den USA fernhalten wolle. In Mexiko-Stadt nannte er die US-Nachbarn bei seiner ersten Auslandsreise als Präsidentschaftskandidat seiner Partei jetzt «fantastische Leute». Seine Stellungnahme bei der Pressekonferenz mit Peña Nieto las der für seine spontanen Ausfälle bekannte Trump vom Manuskript ab.
Nieto widerspricht Trump
Peña Nieto nannte die Unterredung mit Trump offen und konstruktiv. Er habe dem Republikaner gleich zu Beginn klargemacht, dass Mexiko keinesfalls für den Bau einer Mauer auf US-Gebiet bezahlen werde. Damit widersprach er Trumps Darstellung, über das Thema Finanzierung sei gar nicht gesprochen worden.
Donald Trump spricht in Mexiko über die Mauer. (Video: Youtube/CNN)
Der Präsident kritisierte, Trumps Äusserungen über seine Landsleute seien verletzend gewesen. «Die Mexikaner verdienen den Respekt von jedermann», sagte Peña Nieto. Bei früheren Gelegenheiten hatte er die Wortwahl Trumps mit der Sprache Adolf Hitlers und Benito Mussolinis verglichen.
Peña Nieto ging zudem Trumps Forderung ein, das gemeinsame Freihandelsabkommen Nafta neu zu verhandeln, um mehr Vorteile für die USA herauszuholen. Man könne den Vertrag verbessern, sagte er. Zu den Unterzeichnern des Freihandelsabkommens gehört auch Kanada.
CNN zeigt Ausschnitte aus früheren Reden Trumps und seinem Auftritt in Mexiko. (Video: Youtube/CNN)
Ablehnung bei Mexikanern
Peña Nieto hatte Trump und dessen demokratische Rivalin Hillary Clinton nach Mexiko eingeladen. Die Visite Trumps stiess bei vielen Mexikanern auf Ablehnung. Der frühere Präsident Vicente Fox sagte, Trump sei in Mexiko nicht willkommen, sein Besuch ein «politischer Gag». «Wir mögen ihn nicht, wir wollen ihn nicht, wir lehnen seinen Besuch ab», sagte Fox dem Fernsehsender CNN.
Clinton sagte, ein Kurzbesuch genüge nicht, um die Beleidigungen und Unterstellungen aus der Welt zu schaffen, die Trump ein Jahr lang über Mexiko geäussert habe. «Die Menschen müssen wissen, dass sie auf dich zählen können, dass du nicht an einem Tag etwas sagst und am nächsten etwas völlig anderes», sagte sie in Cincinnati.
Trump hatte sich in jüngster Zeit weniger schroff über Zugezogene aus Lateinamerika geäussert, was Beobachter als mögliches Abrücken von seinen Positionen im Vorwahlkampf werteten.
AP/bee/chk
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