
Aus europäischer Sicht ist schwer zu begreifen, was gerade in Amerika geschieht. Kurz vor Beginn der Vorwahlen an diesem Montag in Iowa legen Umfragen nahe, dass radikale Politiker die ersten Abstimmungen gewinnen und, wenn es dumm läuft, sogar das Weisse Haus erobern könnten. Bei den Republikanern führen Donald Trump, der gegen Ausländer hetzt und Rivalen beschimpft, sowie der US-Senator Ted Cruz, der im Parlament einmal einen Aufstand gegen das Budget angezettelt hat, der beinahe zur Staatspleite geführt hätte. Trump liegt landesweit bei 35 Prozent, Cruz bei 20, der moderate Marco Rubio bei 10. Unter Demokraten wächst derweil die Begeisterung für Bernie Sanders, der sich einen «demokratischen Sozialisten» nennt und das Vermögen in einem Ausmass umverteilen will, wie es das Land noch nie erlebt hat. In Iowa liegt er mit der demokratischen Favoritin Hillary Clinton fast schon gleichauf, in New Hampshire sogar 15 Prozentpunkte vor ihr. Viele Amerikaner bevorzugen gerade jene Bewerber, die alle bisherigen Spielregeln missachten.
Trump, Cruz und Sanders – die Stimmen der Unvernunft
Was im US-Präsidentschaftswahlkampf passiert, sorgt hier für Entsetzen und Erheiterung. Warum Kandidaten mit extremen Ansichten vorne liegen.