Trump und Clinton gewinnen, Bush steigt aus
Bei der dritten Runde der US-Vorwahlen konnten sich Donald Trump und Hillary Clinton vor ihren Gegenkandidaten durchsetzen. Jeb Bush zog die Konsequenzen aus seinen schlechten Resultaten.

Republikaner Donald Trump und Demokratin Hillary Clinton sind als Sieger aus der dritten Runde der US-Vorwahlen um die Präsidentschaftsnominierungen ihrer Parteien hervorgegangen. Während sich Clinton am Samstag im Bundesstaat Nevada gegen ihren Rivalen Bernie Sanders durchsetzte, verwies Trump seine ärgsten Widersacher Ted Cruz und Marco Rubio auf die Plätze. Die beiden lieferten sich Wählerbefragungen zufolge ein enges Rennen um Rang zwei. Jeb Bush und die weiteren Republikaner lagen demnach weit zurück.
Trumps Anhänger brachen nach der Bekanntgabe des Sieges in Jubel aus. Bei einer Wahlparty in der Stadt Spartanburg riefen sie: «USA! USA!» Hunderte Unterstützer warteten in dem Ballsaal eines Luxushotels auf die Siegesrede des 69-Jährigen. Er hatte vor rund zwei Wochen bereits die Primaries in New Hampshire für sich entschieden. Cruz hatte zuvor den Auftakt in Iowa gewonnen.
Bei den Vorwahlen geht es sowohl bei den Republikanern als auch bei den Demokraten darum, ausreichend Delegierte für die Nominierungsparteitage im Juli hinter sich zu vereinen. In Nevada waren für Clinton und Sanders insgesamt 35 Delegiertenstimmen zu vergeben, bei den Republikanern in South Carolina waren es 50. Trump wird in South Carolina mindestens 38 der 50 Stimmen erhalten, Clinton in Nevada mindestens 18.
Das entspricht allerdings jeweils nur einem Bruchteil der Stimmen, die am Ende für eine Nominierung notwendig sind: Bei den Republikanern werden mindestens 1237 Delegiertenstimmen zur Nominierung benötigt, bei den Demokraten sind es sogar 2382.
Einreiseverbot für Muslime
Die Wählerbefragungen zeigten, dass rund drei Viertel der republikanischen Wähler in South Carolina ein vorübergehendes Einreiseverbot für Muslime ohne amerikanischen Pass unterstützen. Dies war einer der am umstrittensten Vorschläge Trumps gewesen. Eine Mehrheit der Wähler, die nach einem Aussenseiterkandidaten suchten, sprachen sich zudem für den New Yorker Milliardär aus.
Clinton sicherte sich vor allem Stimmen derjenigen Wähler, für die Erfahrung und Wählbarkeit wichtige Rollen gespielt haben. Vor allem Frauen, Gewerkschaftsmitglieder, Minderheiten und Moderate stimmten für sie. Ihr Rivale Bernie Sanders sicherte sich dagegen die Stimmen derjenigen, die nach einem sozialen und ehrlichen Kandidaten Ausschau gehalten haben. Bei Wählern unter 45 Jahren gewann er drei Viertel der Stimmen.
«Einige mögen an uns gezweifelt haben, aber wir haben niemals gezweifelt», sagte Clinton vor jubelnden Anhängern in Las Vegas. «Das hier ist für euch.» Sanders gratulierte seiner Konkurrentin. Seine Kampagne gehe allerdings mit Rückenwind in den sogenannten Super Tuesday am 1. März, teilte er mit. Dann stimmen gleich mehrere US-Staaten über ihren Wunschkandidaten ab.
Wie South Carolina bei den Republikanern stellt Nevada bei den Demokraten den dritten Vorwahlstaat dar. Clinton hatte sich zunächst hauchdünn in Iowa durchgesetzt, Sanders hatte dann die Primaries in New Hampshire für sich entschieden.
Jeb Bush ist aus dem Rennen
Jeb Bush zog in der Nacht zum Sonntag die Konsequenzen aus seinen schlechten Ergebnissen bei den ersten Vorwahlen und beendet seinen Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner. Der frühere Gouverneur Floridas war als Top-Favorit in den Wahlkampf gestartet. In South Carolina kam er nun aber nur auf Platz vier, obwohl er in dem Südstaat viele Wahlkampfauftritte absolvierte und Millionensummen für Wahlspots ausgab und Schützenhilfe von Ex-Präsident und Bruder George W. Bush erhielt.
Beim Vorwahl-Auftakt in Iowa Anfang Februar hatte Jeb Bush weniger als drei Prozent geholt. In New Hampshire kam er anschliessend auf elf Prozent. In South Carolina dürften es nun rund acht Prozent werden. «Die Menschen in Iowa und in New Hampshire und in South Carolina haben gesprochen, und ich respektiere ihre Entscheidung», sagte er in einer emotionalen Rückzugsrede.
Während des Wahlkampfes hatte sich Donald Trump immer wieder über Bush lustig gemacht und dem Ex-Gouverneur fehlende Energie für das Präsidentenamt vorgeworfen.
SDA/chi
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